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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Der erste klinische Einsatz einer dynamischen (Nach-)Registrierung für die Navigation in der FESS (Dynamic Registration Supply, DRS)

Meeting Abstract

  • corresponding author Susanne Schaller - International Reference and Development Centre, Leipzig
  • Gero Strauß - Universitätsklinikum, Leipzig
  • Wolfgang Wittmann - Technische Universität München, München
  • Andreas Dietz - Universitätsklinikum, Leipzig
  • Tim Lüth - Technische Universität München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod116

doi: 10.3205/12hnod116, urn:nbn:de:0183-12hnod1169

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Schaller et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Idee des Dynamic Registration Supply (DRS) besteht darin, mit Hilfe einer automatischen, kontinuierlichen intraoperativen Registrierung die Registriergenauigkeit zu verbessern. Unter bestimmten Bedingungen passt das Navigationssystem die bestehende Registrierung geringfügig an. Es resultiert eine globale automatische Nachregistrierung während der Operation.

Material und Methoden: Als Navigationssystem wurde das optoelektrische Navigationssystem Navigation Panel Unit, vs. 4.0.0 mit der Erweiterung der Funktionalität DRS verwendet. Die Untersuchungen erfolgten an 95 Patienten mit einer sog. Functional Endoscopic Sinus Surgery (FESS). Die Daten einer entsprechenden Kontrollgruppe mit 50 Patienten standen zur Verfügung. Das Messprotokoll umfasste über 20 Parameter.

Ergebnisse: DRS wurde bei 85 von 95 (89,5%) Eingriffen mindestens einmal während der Prozedur aktiviert. In der Häufigkeit der Instrumentennavigation zeigt sich zwischen den Gruppen mit und ohne DRS kein nennenswerter Unterschied. Die dafür benötigte Zeit nahm um etwa 15% auf kumuliert 189 Sekunden pro Einsatz zu. Am häufigsten war das Einsetzen der automatischen Nachregistrierung beim Einsatz des Pointers in der Region des Keilbeinhöhlendaches zu verzeichnen. In allen Regionen wurde das Resultat der Nachregistrierung positiv eingeschätzt. Von 95 Befragungen gaben die Operateure in 75 Fällen (79%) an, dass DRS die optische Instrumentennavigation genauer gemacht hat. Als störend wurde die Funktion in einem von 93 Fällen (1%) empfunden.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung legen nahe, dass mit Hilfe der automatischen intraoperativen Registrierung (DRS) eine bestehende Ungenauigkeit reduziert werden kann. Für die Praxis bedeutet dies eine effiziente Verbesserung der Qualität der Instrumentennavigation ohne nennenswerten Aufwand oder negativer Beeinflussung des OP-Ablaufs.