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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Ultraschall STICHT Computertomografie – Notfallabklärung und -behandlung bei cervikaler Messerstichverletzung

Meeting Abstract

  • corresponding author Naglaa Mansour - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, München
  • Felix Härtl - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, München
  • Moritz Wildgruber - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, München
  • Elias Scherer - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod086

doi: 10.3205/12hnod086, urn:nbn:de:0183-12hnod0863

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Mansour et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Messerstichverletzungen im Kopf-Hals-Bereich erfordern eine rasche interdisziplinäre Diagnostik und Intervention, um das Leben der Patienten zu retten.

Kasuistik: Wir berichten von einer 55jährigen Patientin mit tief cervikaler Messerstichverletzung. Bei Einlieferung war die Patientin wach, ansprechbar und kreislaufstabil. Das Messer penetrierte in Höhe von HWK 3/4 links nuchal und trat mit der Messerspitze links submandibulär wieder aus. Eine spritzende Blutung oder ausgedehntes Hämatom lag nicht vor. Es wurde zunächst ein Kopf/Hals-Angio-CT durchgeführt, um die Gefäßsituation präoperativ einschätzen zu können. Durch ausgeprägte Metallartefakte waren die großen Halsgefäße ab der Bifurkation der A. carotis nicht mehr beurteilbar. Erst die Sonografie inkl. Doppler- und farbkodierter Duplexsonografie konnte zeigen, dass: (1) die Messerklinge durch die Gefäßnervenscheide hindurch verlief und die A. carotis externa (ACE) und interna (ACI) nach medial sowie die V. jugularis interna (VJI) nach lateral verdrängt hatte, (2) der Fluss der ACI, ACE und VJI normal waren und (3) sich kein Hämatom im Bereich der Hals-Gefäßscheide befand. Anschließend erfolgte die erfolgreiche operative Entfernung des Fremdkörpers, dabei entsprach der intraoperative Situs dem Ultraschallbefund. Postoperativ erholte sich die Patientin rasch ohne körperliche Folgen.

Schlussfolgerung: Bei metallischen Fremdkörpern im Körper ist die Computertomografie durch Artefakte nicht immer aussagekräftig. Hier sollte man auch an die Sonografie denken, mit der man schnell, sicher und kostengünstig wichtige Informationen über Gefäßstatus, Durchblutung, Lagebeziehungen und Hämatombildung geben kann.