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Hörstörung beim Churg-Strauss-Syndrom. Erste Ergebnisse einer monozentrischen Kohorte
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Das Churg-Strauss-Syndrom (CSS) ist eine seltene Autoimmunerkrankung unbekannter Ätiologie aus der Gruppe der ANCA-assoziierten Vaskulitiden. Eine otologische Manifestation ist bisher nur in einzelnen Fallberichten beschrieben worden. Ziel dieser Studie war es daher erstmals strukturiert eine mögliche Hörstörung zu analysieren.
Patienten und Methoden: Retrospektiv wurden die Daten von 96 CSS Patienten, die in den Jahren 1990-2010 untersucht wurden, analysiert. Von 77 CSS-Patienten im Alter von 32-70 Jahren konnten 195 Audiogramme ausgewertet werden. Nach alters- und geschlechtsspezifischer Gliederung der Stichprobe wurden die Daten für die Luftleitung beider Ohren mit den genormten Daten der Hörschwellenabweichung aus der DIN EN ISO 7029:2000 statistisch verglichen.
Ergebnisse: Im Vergleich zur Normalbevölkerung zeigt sich ein Trend zu höheren Hörverlusten mit zum Teil statistisch signifikanter Abweichung in einigen Frequenzen. Auffällig ist dabei die Tendenz zu höheren Hörschwellenabweichungen in den tiefen Frequenzen.
Diskussion: In dieser Studie wird die weltweit größte monozentrische Kohorte von CSS-Patienten analysiert. Aufgrund der Alters- und Geschlechtsspezifität der Hörveränderung war es erforderlich, die Stichprobe entsprechend in kleinere Gruppen einzuteilen (n=7-18). Es ist zu erwarten, dass bei größeren Stichproben die sich andeutende höhere Hörschwellenabweichung für CSS-Patienten deutlicher wird. Sowohl die Untersuchung möglicher Ursachen der Hörminderung, als auch die Analyse klinischer Subgruppen bezogen auf Krankheitsstadium, -schweregrad und Therapieregime erfolgt aktuell.