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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Induktion einer moderat-persistierenden allergischen Entzündung der Nasenschleimhaut durch suboptimale, repetetive nasale Allergenprovokation

Meeting Abstract

  • corresponding author Adam Chaker - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität, München
  • Stefanie Gilles - Zentrum für Allergie und Umweltmedizin, Technische Universität, München
  • Murat Bas - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
  • Zuzana Hajdu - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
  • Carsten Schmidt-Weber - Zentrum für Allergie und Umweltmedizin, Technische Universität, München
  • Claudia Traidl-Hoffmann - Dermatologische Klinik am Biederstein, Technische Universität, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod050

doi: 10.3205/12hnod050, urn:nbn:de:0183-12hnod0500

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Chaker et al.
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Gliederung

Text

Die nasale Allergenprovokation zielt auf eine signifikante Induktion der IgE-vermittelten Frühphase und ist bei allergischer Rhinitis diagnostischer Goldstandard. Die T-Zellvermittelte Spätphase involviert proinflammatorische Zytokine wie z.B. IL-4, IL-5 und IL-13 und wird unter natürlicher Allergenexposition als pathophysiologisches Korrelat der störenden nasalen Obstruktion und Entzündung gewertet.

Ziel war die Etablierung einer moderat-persistierenden allergischen Entzündung der Nasenschleimhaut ohne relevante Primingeffekte zu induzieren, um mögliche additive Effekte unterschiedlicher Pollenbestandteile zu untersuchen.

Methode: in einer explorativen Studie wurden 12 birkenallergische Probanden außerhalb der Saison an drei aufeinanderfolgenden Tagen stufenweise mit 500 SBE Birkenpollenextrakt bis zum Erreichen einer mittleren Flowreduktion zwischen 30-50% provoziert und für jeweils 6h beobachtet. Mittels visueller Analogskalen und anteriorer Rhinomanometrie wurden Symptomprofile erstellt und tageweise AUC der Flowkurven berechnet.

Ergebnisse: Durch repetetive Provokationen ergaben sich keine signifikante Änderungen der AUC des nasalen Flows (d1=805±105,5 vs. D2=817±138,6 vs. D3=807±128,2), diese traf auch auf die Früh- und Spätphase zu. Der TNSS-Score zeigte aber eine klare Tendenz zum Priming (D1=9 ±1,7 vs. D2=14±2 p=0,023; vs. D3=16,6±2,7 p=0,027, D2 vs D3 p=ns).

Diskussion: Die Abbildung von Symptomen und die Objektivierung des nasalen Flows bei persistierender allergischer Reaktion der Nasenschleimhaut ist in Provokationsmodellen problematisch. Das hier vorgestellte Modell zeigt stabile Reizantworten als Basis für mögliche interventionelle Untersuchungen. Ein Priming zeigt sich reproduzierbar im Symptomscore, nicht jedoch in der objektivierbaren Messung.

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Der Erstautor erklärt, Zuwendungen für Forschungsprojekte, Vortragstätigkeiten und Beratung erhalten zu haben von: Novartis Pharma AG, GSK plc., Umweltbundesamt der Bundesrepublik Deutschland, Allergopharma Joachim Ganzer KG, Mundipharma AG, Zeller AG