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Management von Fremdkörpern im HNO-Bereich – Eine retrospektive Studie bei 508 Kindern
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Im hno-ärztlichen Alltag spielen Fremdkörper (FK) bei Kindern eine große Rolle. Die Entfernung dieser Fremdkörper ist hierbei die übergeordnete Fragestellung. Oft kann die Extraktion bei guter Compliance unproblematisch erfolgen. Gelegentlich gelingt dies jedoch nicht, so dass eine Narkose notwendig wird, um die Fremdkörper gefahrlos zu entfernen.
Methoden: Eingeschlossen wurden alle Kinder von 0–14 Jahren, bei denen von 2002–2010 eine Fremdkörperentfernung erfolgte. Die Daten wurden retrospektiv anhand der ICD-10-Schlüssel extrahiert und ausgewertet.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 508 Kinder in die Studie eingeschlossen. Die Kinder waren 1–14 Jahre alt (Mittelwert 4,14; SD 3,03). Insgesamt wurden 519 FK aus folgenden Lokalisationen entfernt: Ohr 171, Nasenhaupthöhle (NHH) 285, Nasopharynx 37, Oropharynx 11. Desweiteren wurden 15 FK an sonstigen Lokalisationen des Verdauungstrakts und der Atemwege dokumentiert. Insgesamt wurden 51 FK in Narkose entfernt: Ohr 39, NHH 11, Nasopharynx 1. Die Larynxmaske war das am häufigsten angewandte Narkoseverfahren. Die Perle war der am häufigsten entfernte Fremdkörper, die Batterie der potentiell gefährlichste. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern in Bezug auf die Lokalisation der Fremdkörper. Hingegen waren die Kinder bei denen NHH- und Oropharynxfremdkörper entfernt wurden signifikant jünger als Kinder bei denen Ohr- und Nasopharynxfremdkörper entfernt wurden (p=0,001).
Schlussfolgerung: Das Management von Fremdkörpern im HNO-Bereich bei Kindern sollte an die Lokalisation, die Art des Fremdkörpers und das Alter des Kindes angepasst sein, um eine sichere und schonende Entfernung zu gewährleisten. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist insbesondere zur Vermeidung von Komplikationen gefordert.