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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Toxizität von NO2 bei der ubiquitär vorkommenden Konzentration von 0,01 ppm

Meeting Abstract

  • Sebastian Thielen - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
  • corresponding author Christian Köhler - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
  • Stephan Hackenberg - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - HNO-Klinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod669

doi: 10.3205/11hnod669, urn:nbn:de:0183-11hnod6699

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Thielen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Toxizität von Stickstoffdioxid (NO2) in ubiquitären Konzentrationen ist noch immer nicht hinreichend erklärt. In bisherigen Versuchen konnten genotoxische Effekte bei 0,1 ppm NO2 gezeigt werden. Von besonderem Interesse ist der Einfluss längerer Expositionsdauern sehr niedriger NO2-Konzentrationen. Daher wurde in der vorliegenden Studie eine zeitabhängige in vitro Versuchsreihe am Air-Liquid-Interface (ALI) humaner nasaler Schleimhautzellen durchgeführt, wobei eine Exposition der Zellen gegenüber 0,01 ppm NO2 oder synthetischer Luft über verschiedene Zeiträume erfolgte.

Methode: Humane nasale Schleimhautzellen, die 2 Wochen im ALI kultiviert waren, wurden eine halbe, eine, zwei oder drei Stunden einem Gasgemisch mit 0,01 ppm NO2 und synthetischer Luft exponiert. Anschließend wurde die Geno- und Zytotoxizität im Comet Assay, im Mikrokerntest sowie im Caspase-3-ELISA-Test geprüft.

Ergebnisse: Im Comet Assay als einem Screeningtest zum Nachweis von Genotoxizität waren keine Effekte mit ansteigender zeitlicher Exposition für NO2 und synthetische Luft nachweisbar. Auch im Mikrokerntest ließ sich ein vermehrtes Auftreten von Mikrokernen oder mehr- bzw. doppelkernigen Zellen mit ansteigender Exposition nicht nachweisen. Im Caspase-3-ELISA konnte ein Apoptoseanstieg ausgeschlossen werden.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass in der vorliegenden Studie keine zeitabhängigen geno-bzw. zytotoxischen Schäden durch die ubiquitär vorkommende NO2 –Konzentration von 0,01 ppm nachweisbar waren. Dies steht im Gegensatz zu der nur um eine Potenz höheren Konzentration, bei der erhöhte Strangbruchraten und Mikrokerne nachgewiesen werden konnten. Derzeitige Untersuchungen beinhalten Endpunkte der Genotoxizität auf Chromatidebene.