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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Posttraumatische Epidermoidzyste der frontalen Schädelkalotte

Meeting Abstract

  • corresponding author Frederike Palluch - HNO-Klinik Bielefeld, Bielefeld
  • Michael K.W. Stolle - HNO-Klinik Bielefeld, Bielefeld
  • Jörg Ebmeyer - HNO-Klinik Bielefeld, Bielefeld
  • Holger Sudhoff - HNO-Klinik Bielefeld, Bielefeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod631

doi: 10.3205/11hnod631, urn:nbn:de:0183-11hnod6312

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Palluch et al.
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Gliederung

Text

Epidermoidzysten im Kopfbereich sind relativ seltene benigne Tumore. Ursächlich hierfür sind Keimversprengung epithelialer Zellen. Dies kann während der Embryonalentwicklung oder traumatisch bzw. im Rahmen operativer Eingriffe entstehen. Vergleichbar einem Cholesteatom gehen Epidermoidzysten mit einer Arrosion des umliegenden Knochens einher.

Bei einem 34-jährigen Patienten, welcher aufgrund eines Hörsturzes stationär mit einer Infusionstherapie nach dem Stennert-Schema behandelt wurde, fiel nebenbefundlich in der Kernspintomographie des Kleinhirnbrückenwinkels eine ca. 2 cm große raumfordernde Struktur im Bereich der linken frontalen Schädelkalotte auf. Bis auf frontale Cephalgien war der Patient beschwerdefrei. Anamnestisch bestand ein Anpralltrauma der linken Schläfe im Rahmen eines Verkehrsunfalls vor mehreren Jahren. Posttraumatisch kam es spontan zu einer reizlosen Vorwölbung im Bereich der linken Stirn über mehrere Wochen, welche spontan vollständig regredient war. Unter dem Verdacht eines isolierten eosinophilen Granuloms exzidierten wir die Raumforderung vollständig über einen Kilian-Zugang. Intraoperativ zeigte sich kein Kontakt des Tumors mit der Stirnhöhle, es bestand der V.a. das Vorliegen einer Epidermoidzyste. Die histologische Aufarbeitung bestätigte den intraoperativen klinischen Befund.

Epidermoidzysten sind benigne Tumore, die häufig im Kindesalter aufgrund ihres intradermalen Wachstums im Gesichtsbereich auffallen. Intraossär gelegene Prozesse dagegen sind symptomarm und werden eher zufälligerweise entdeckt. Eine Symptomatik tritt in solchen Fällen eher im Rahmen einer Superinfektion mit dem erhöhten Risiko einer meningealen Überleitung auf. Differentialdiagnostisch kommen Malignome, eosinophile Granulome, Meningozelen oder Mukozelen in Frage.