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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Fallbeschreibung einer Patientin mit einem Rezidiv eines olfaktorischen Neuroblastoms

Meeting Abstract

  • corresponding author Marius Oepke - UKE Hamburg, Hamburg
  • Nikolaus Möckelmann - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie Universität, Hamburg
  • Adrian Münscher - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie Universität, Hamburg
  • Rainald Knecht - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie Universität, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod630

doi: 10.3205/11hnod630, urn:nbn:de:0183-11hnod6304

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Oepke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Ästhesioneuroblastom gehört zu der Gruppe der peripheren neuroektodermalen Tumoren (PNET). Er ist ein seltener, langsam wachsender, meist maligner Tumor, der vom olfaktorischen Epithel ausgeht und dementsprechend meist im oberen Nasengang auftritt. Differentialdiagnostisch ist an andere neuroendokrine Tumoren zu denken.

Methoden: Fallbeschreibung einer 66-jährige Patientin mit einem Ästhesioneuroblastom.

Fallbeispiel: Wir berichten über eine 66-jährige Patientin, die sich drei Jahre zuvor erstmalig mit einer rechtsseitigen Nasenatmungsbehinderung und Epistaxis in einer auswärtigen HNO-Klinik vorstellte. Hier erfolgte nach histologische Sicherung eines hochdifferenzierten neuroendokrinen Tumors (atypischen Karzinoid) des oberen Nasengangs eine R2-Resektion. Im Anschluss wurde eine adjuvante Radiatio bis 54 Gy eingeleitet.

Drei Jahre später wurde radiologisch der hochgradige Verdacht eines Tumorrezidiv geäußert. Im MRT zeigte sich eine Kontrastmittel aufnehmende Raumforderung mit Ausdehnung entlang des Orbitadaches sowie ein Einbruch in die vordere Schädelgrube mit Infiltration der Dura mater und Verdrängung des Frontalhirns. Die histologische Aufarbeitung intraoperativ gewonnener Proben ergab die Diagnose eines olfaktorischen Neuroblastoms (Ästhesioneuroblastom, WHO Grad 2). Aufgrund der möglichen neurologischen Ausfälle nach kompletter Tumorentfernung entscheiden wir uns zu einem Tumordebulking.

Schlußfolgerung: Eine R0- Resektion dieser Tumorentität ist aufgrund der Lokalisation ohne deutliche Funktionseinschränkungen oft nicht erreichbar. Eine adjuvante Radiatio bietet in diesem Falle eine adäquate Therapie in kurativer Intention. Dennoch kommt es in 30% der Fälle zu einem Tumorrezidiv, dann meist innerhalb der ersten 2 Jahre.