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Rezidivierende periorbitale Schwellung nach Verkehrsunfall – ein interessanter Fall
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Kasuistik: Eine 66-jährige Patientin stellte sich zur Abklärung rezidivierender, seit 40 Jahren bekannter, rechtsseitig periorbitaler Schwellungen in unserer Klinik vor. Eine allergische Genese konnte ebenso wie eine sinugene, ophthalmologische oder medikamenteninduzierte Ursache im Vorfeld ausgeschlossen werden. Die Patientin erlitt vor Jahrzehnten einen schweren Verkehrsunfall, bei dem es zu einer Beschädigung der Armaturenverkleidung gekommen war. Ein Computertomogramm des Gesichtsschädels ergab den Verdacht auf einen intraorbital gelegenen Fremdkörper nahe der Tränendrüse. In einer Exploration der rechten Orbita konnte ein Kunststofffremdkörper navigationsgesteuert geborgen werden. In der klinischen Nachsorge war die Patientin beschwerdefrei.
Diskussion: Orbitafremdkörper stellen eine Herausforderung für Diagnostik und mögliche therapeutische Optionen dar und erfordern eine fächerübergreifende Zusammenarbeit. Die Notwendigkeit der Entfernung von orbitalen Fremdkörpern muss kritisch hinterfragt werden, hierbei spielen u.a. die Beschwerden des Patienten als auch Größe und Material des Fremdkörpers eine Rolle. Es existieren keine obligaten Kriterien für die Indikation zur operativen Entfernung, die Entscheidung sollte jedoch spätestens dann fallen, wenn die Funktion intraorbitaler Strukturen bedroht ist oder manifeste Entzündungen vorliegen.
Schlussfolgerung: Periorbitale Schwellungen können vielfältige Ursachen haben. Bei entsprechender Anamnese sollte neben Tumoren, Allergien und Entzündungen auch an versprengtes Fremdmaterial gedacht werden.