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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Besiedelung neuartiger Kollagenmatrices mit Chondrozyten zur Deckung von Defekten der Nasenscheidewand

Meeting Abstract

  • corresponding author Thomas Gehrke - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für HNO-Heilkunde, Würzburg
  • Marc Burghartz - HNO-Klinikum Würzburg, Würzburg
  • Lena Lenschow - Techznische Universität München, HNO-Klinik, München
  • Norbert Kleinsasser - HNO-Klinikum Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod592

doi: 10.3205/11hnod592, urn:nbn:de:0183-11hnod5920

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Gehrke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Defektdeckung von Perforationen der Nasenscheidewand sind formstabile Knorpelkonstrukte nötig. Bei Kunststoff-basierten Trägermaterialien werden Wachstum und Differenzierung des gezüchteten Gewebes häufig durch die fehlende Interaktion mit der Trägersubstanz limitiert. In der vorliegenden Studie wurde der Einsatz einer neuen, dreidimensionalen Matrix, basierend auf Kollagen und Chondroitinsulfat, hinsichtlich Qualität und Menge des gezüchteten humanen Knorpelgewebes untersucht.

Methoden: Als Zellträger diente eine dreidimensionale poröse Matrix aus Kollagen und Chondroitinsulfat, die auf einer Seite durch Perikard bovinen Ursprungs begrenzt ist. Diese Matrix wurde mit humanen Chondrozyten aus Nasenseptumknorpel besiedelt. In einer ersten Versuchsreihe wurde die Ausgangszellzahl, mit der die Matrices (n=20) besiedelt und über 3 Wochen kultiviert wurden, variiert (1, 2 und 3 Millionen Zellen). In einer zweiten Versuchsreihe wurde die Auswirkung einer Kultivierung über verschieden lange Zeiträume untersucht (3, 5 und 7 Wochen; n=20). Anschließend erfolgte die histologische Aufarbeitung aller Konstrukte.

Ergebnisse: In der ersten Versuchsreihe zeigte die Besiedlung der Matrices mit 1, 2 und 3 Millionen Chondrozyten histologisch jeweils eine Zunahme der Zellzahl nach 3 Wochen. Auch in der zweiten Versuchsreihe konnte mit zunehmender Dauer der Kultivierung eine Zunahme der Zellzahl beobachtet werden.

Fazit: Es konnte gezeigt werden, dass das neue Trägermaterial für die Kultivierung von humanem, septalen Nasenknorpel geeignet ist und als Implantat für den Verschluss einer Septumperforation geeignet sein könnte. Über die Qualität des Knorpels werden die noch ausstehenden quantitativen biochemischen Analysen weiteren Aufschluss geben.