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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Anti-cochleäre Antikörper im Serum von Patienten mit Innenohrerkrankungen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Agnieszka Szczepek - Charité Mitte/Tinnitus Center, Berlin
  • Heidemarie Haupt - Charité Mitte/Tinnitus Center, Berlin
  • Heidi Olze - Charité CVK/HNO, Berlin
  • Birgit Mazurek - Charité Mitte/Tinnitus Center, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod488

doi: 10.3205/11hnod488, urn:nbn:de:0183-11hnod4883

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Szczepek et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Diagnose von akuten Innenohrerkrankungen (z.B. Hörsturz, akuter Tinnitus) basiert auf Anamnese und audiometrischen Untersuchungen. Diagnostische Tests zur Beteiligung von Autoimmunerkrankungen gibt es bisher nicht. Deshalb haben wir eine relativ einfache Methode zum Test von Auto-Antikörpern gegen cochleäre Antigene im Serum der Patienten entwickelt.

Methode: Die Cochleae wurden 3–5 Tage alten Wistar Ratten entnommen. Das membranöse Gewebe wurde in RIPA Puffer gegeben, mit Ultraschall behandelt, zentrifugiert und bei 80°C eingefroren bzw. sofort verarbeitet. Je 20 µl Lysat wurden mittels PAGE aufgetrennt und auf PVC-Membran geblottet. Venöses Blut wurde den 20 Patienten nach schriftlicher Einwilligung entnommen. Das Serum wurde mit den cochleären Blots und anschließend mit sekundären Antikörpern gegen humanes IgG oder IgA inkubiert. Die Banden wurden mittels Chemilumineszens sichtbar gemacht. Statistische Signifikanz wurde mit dem Mann-Whitney U-test geprüft.

Ergebnisse: Die Seren von 17 getesten Patienten reagierten mit dem Cochlea-Lysat: 50% dieser Seren (IgG- und IgA-Isotyp) reagierten mit dem 30–32 kDa Protein. Die restlichen, in den Testseren gefundenen Proteine waren nicht einheitlich, sondern unterschiedlicher Größe. Die Seren von 3 Patienten reagierten nicht mit dem Lysat.

Schlussfolgerung: Unsere ersten Ergebnisse haben eine häufig positive Testung gegen cochleäre Antigene im Serum von Patienten mit Innenohrerkrankungen ergeben. Die Untersuchungen von weiteren Proben sind notwendig, um ein mögliches Muster zu erkennen und dieses mit den klinischen Befunden zu korrelieren.