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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Cochlea Implant bei langjähriger einseitiger Ertaubung und bei angeborener einseitiger Ertaubung?

Meeting Abstract

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  • corresponding author Yvonne Stelzig - Bundeswehrzentralkrankenhaus, Abt. HNO, Koblenz
  • Sandra Schmidt - Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Abt. HNO, Koblenz
  • Roland Jacob - Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Abt. HNO, Koblenz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod481

doi: 10.3205/11hnod481, urn:nbn:de:0183-11hnod4813

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Stelzig et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Behandlung von SSD-Patienten (Single-Side-Deafness) mittels Cochlea-Implantation ist mittlerweile ein erfolgreiches Therapiekonzept. Seit 2005 haben wir in unserer Klinik 21 erwachsene SSD-Patienten mit einem CI versorgt. Es stellt sich die Frage, ob dies bei angeborener einseitiger Taubheit eine ähnlich effektive Behandlung darstellt und ob Kinder von dieser Behandlungsstrategie profitieren. Weiterhin ist zu diskutieren, ob Erwachsene mit einer langjährigen einseitigen Ertaubung ebenfalls eine CI-Akzeptanz entwickeln.

Methoden: Bei einem einer 30-jährigen Patientin mit seit dem Kleinkindalter bestehenden SSD erfolgte eine CI-Versorgung. Weiterhin versorgt wurde ein Kleinkind mit einer angeborenen SSD.

Ergebnisse: Die nachfolgenden Anpassungen und das Hörtraining verliefen bei den erwachsenen Patienten regelrecht. Die CI-Akzeptanz des Kindes ist erfreulich gut. Die Eltern beschreiben im Alltag ein verbessertes Richtungsgehörs sowie eine bessere Aufmerksamkeit im Kindergarten. Bei der erwachsenen Patientin verlief die Erstanpassung zunächst gut, im weiteren Verlauf traten jedoch Akzeptanzprobleme auf. Die Patientin war aufgrund der Erziehung ihrer Kinder zeitlich sehr eingeschränkt um ein intensives Hörtraining durchführen zu können. Mittlerweile trägt sie das CI täglich und weist sehr gute Fortschritte im Hörergebnis auf, nachdem die ambulante Rehabilitation seitens der Patientin intensiviert wurde.

Schlussfolgerungen: Die Therapie von SSD Patienten ist bisher eine erfolgreiche Therapieoption. Erste Erfahrungen mit einem einseitig tauben Kleinkind sind ermutigend, es ist daher zu diskutieren SSD Kindern ein Cochlea-Implantat grundsätzlich zu empfehlen. Bei langjährigen einseitig tauben erwachsenen Patienten ist der Hörerfolg stark von der Mitarbeit und der Geduld der Patienten abhängig und sollte bei der Beratung mit bedacht werden.