gms | German Medical Science

82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Transtemporale Resektion von Akustikusneurinomen mit dem flexiblen CO2-Laser

Meeting Abstract

  • corresponding author Matthias Scheich - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Christian Ginzkey - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Wilma Harnisch - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Desiree Ehrmann - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Wafaa Shehata-Dieler - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod461

doi: 10.3205/11hnod461, urn:nbn:de:0183-11hnod4613

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Scheich et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Behandlung des Akustikusneurinoms (AN) hat sich im letzten Jahrhundert von der Operation nur lebensbedrohlicher großer Tumore zur frühzeitigen funktionserhaltenden Therapie gewandelt. Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass der otochirurgische transtemporale Zugang eine sichere und effektive Methode zur Resektion kleiner und mittlerer Tumore (T1–T2) ist. Diese prospektive Studie vergleicht Fazialisfunktion, Hörresultate und OP-Zeiten bei transtemporaler AN-Resektion mit bzw. ohne Zuhilfenahme des flexiblen CO2-Lasers (Omniguide).

Patienten und Methoden: 20 Patienten wurden zwischen Januar 2009 und Februar 2010 mit dem flexiblen CO2-Laser operiert. Anhand von Tumorvolumen und Hörschwelle wurden 20 Patienten aus einem Kollektiv von 76 zwischen 2006 und 2009 vom selben Chirurgen konventionell operierten Patienten als Vergleichsgruppe gematched.

Ergebnisse: Eine Fazialisschwäche fand sich 1 Woche postoperativ bei 6 Patienten in jeder Gruppe. Diese bildete sich nach 3 Monaten komplett zurück, außer bei einem Patienten in der konventionellen Gruppe (House-Brackmann 2). In der Laser-Gruppen wurden präoperativ 18 Patienten der Klasse 1+2 sowie zwei der Klasse 3 nach Gardner und Robertson (GR) zugeordnet, in der Kontrollgruppe 17x GR1+2 und 3xGR3. Postoperativ konnten 13 Laserpatienten in GR1+2, vier in GR3 und drei in GR5 klassifiziert werden. In der Kontrollgruppe waren dies 14x GR1+2, 3x GR3, 1x GR4 und 2x GR5. Der Hörerhalt betrug in beiden Gruppen 85%. Die mittlere Tumorpräparationszeit betrug 36,1 Minuten in der Laser- und 23,2 Minuten in der Kontrollgruppe.

Schlussfolgerungen: In unserer Studie fand sich kein statistischer Vorteil für die Anwendung des Lasers. Wir konnten jedoch zeigen, dass die Verwendung des flexiblen CO2-Lasers in der transtemporalen AN-Chirurgie eine sichere und effektive Alternative zum herkömmlichen Vorgehen ist, welche wir speziell bei großen oder stark blutenden Tumoren schätzen.