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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Fibroblastenbesiedlung modifizierter Silikonfolien

Meeting Abstract

  • corresponding author Christoph Punke - HNO-Klinik der Univ. Rostock, Rostock
  • Jürgen Ostwald - HNO-Klinik der Univ. Rostock, Rostock
  • Thomas Gerber - Institut für Physik d. Univ. Rostock, Rostock
  • Richard Dietrich - Institut für Physik d. Univ. Rostock, Rostock
  • Hans Wilhelm Pau - HNO-Klinik der Univ. Rostock, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod441

doi: 10.3205/11hnod441, urn:nbn:de:0183-11hnod4413

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Punke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Silikonfolien werden in der Ohrchirurgie zur Schienung frischer Trommelfellperforationen eingesetzt. Die Heilungsrate ist hoch, wenn die Perforation frisch und klein ist. Silikon hat hydrophobe Eigenschaften und wird von Zellen schlecht besiedelt. Ziel war die Entwicklung einer Silikonfolie mit hydrophilen Oberflächeneigenschaften und die Charakterisierung der Fibroblastenbesiedlung dieser Folien.

Material und Methode: Silikonfolien mit einer Dicke von 0,13 mm wurden im Niederdruck-Sauerstoffplasma für unterschiedliche Zeiten behandelt. Durch Oxidation lagerten sich der Oberfläche Hydroxylgruppen an. Die veränderten Oberflächeneigenschaften der Folie wurden mittels der Kontaktwinkelmethode gegenüber Wasser gemessen. Auf behandelte und unbehandelte Folien wurden in 12er Multiwell-Kulturplatten 50.000 Fibroblasten gegeben und in einem Standardmedium unterschiedlich lange bei 37°C inkubiert. Die Quantifizierung des Fibroblastenbewuchses erfolgte mittels Cell-Proliferation-Reagent WST-1 nach 4 Tagen. Visualisiert wurde der entstandene Zellbewuchs nach unterschiedlicher Inkubationsdauer durch den „Life-Dead-Assay“ im Fluoreszensmikroskop sowie mittels Rasterelektronenmikroskopie.

Ergebnisse: Durch die Behandlung der Folien im Niederdruck-Sauerstoffplasma entstand eine hydrophile Folienoberfläche. Es zeigten sich deutliche Unterschiede des Fibroblastenbewuchses der behandelten zu den unbehandelten Folien. Die hydrophilen Silikonfolien wurden in Quantität und Qualität durch Fibroblasten besser besiedelt.

Schlussfolgerung: Weitere Oberflächenmodifikationen könnten die Folien hinsichtlich eines Fibroblastenbewuchses noch verbessern. Die Effektivität der modifizierten Silikonfolie sollte im klinischen Versuch überprüft werden.