Artikel
Die Stapesplastik in Intubationsnarkose
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Es wird empfohlen, die Stapesplastik wegen der Möglichkeit zur intraoperativen Hörprüfung in Lokalanästhesie durchzuführen. Wir favorisieren dagegen die Stapesplastik in Intubationsnarkose. Es soll festgestellt werden, ob diese Praxis die Hörergebnisse beeinflusst.
Methoden: Es wurden alle Stapesplastiken einbezogen, die wegen einer Stapesankylose an unserer Klinik von 5/2003 bis 10/2010 durchgeführt wurden. Ausgeschlossen wurden Revisionseingriffe. Alle Eingriffe wurden durch den gleichen Operateur als Stapedotomie unter Verwendung eines Skeeter-Bohrers und einer Platin-Teflon-Prothese in Intubationsnarkose ausgeführt. Präoperativ erfolgte die übliche Diagnostik (Ohrmikroskopie, Tonschwellen- und Sprachaudiogramm, Stapediusreflexe, Rö-Schüller). Die Nachkontrollen (Tonschwellen- und Sprachaudiogramm) erfolgten 4 bis 6 Wochen postoperativ.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 195 Stapesplastiken bei 168 Patienten durchgeführt. In 4 Fällen entzogen sich die Patienten der Nachkontrolle. Von den verbliebenen 191 Fällen gelang das Schließen der Knochen-Luftleitungs-Differenz bis unter 10 dB in 165 Fällen (86%) und bis unter 20 dB in 21 Fällen (11%). In 5 Fällen (3%) persistierte die Schallleitungsschwerhörigkeit. In 2 Fällen kam es zu einer geringfügigen Schallempfindungsschwerhörigkeit bei kompletter Wiederherstellung der Schallleitung. Es trat keine hochgradige Schallempfindungsschwerhörigkeit oder Taubheit auf. In den 5 Fällen, bei denen die Schallleitungsschwerhörigkeit persistierte, bestanden in 3 Fällen bereits intraoperativ Anzeichen einer zusätzlichen Hammerkopffixation, d.h. der Misserfolg war auch ohne intraoperative Hörprüfung in Intubationsnarkose vorhersagbar.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass die Vollnarkose keinen negativen Effekt auf die audiologischen Ergebnisse. Im Vergleich mit der Literatur scheinen sie sogar besser zu sein.