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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Stressempfindlichkeit des auditorischen Systems der Wistar Han-Ratte

Meeting Abstract

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  • corresponding author Birgit Mazurek - HNO-Klinik CCM, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Heidemarie Haupt - HNO-Klinik CCM, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Agnieszka Szczepek - HNO-Klinik CCM, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Heidi Olze - HNO-Klinik CVK, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod409

doi: 10.3205/11hnod409, urn:nbn:de:0183-11hnod4091

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Mazurek et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: An der Wistar Harlan-Ratte haben wir nachgewiesen, dass 24-stündiger Stress eine bis zu 24 h anhaltende Hypersensitivität des akustischen Systems hervorruft. Um unterschiedlich stressempfindliche Wistar-Ratten zu untersuchen, haben wir das Modell an der Han-Ratte getestet.

Methode: Die Tiere wurden 24 h in einem geschlossen Käfig einem Geräusch geringer Intensität (1 s, 300 Hz, 15 s-Intervall, 610–65 dB A) verbunden mit einer leichten Vibration ausgesetzt. Nach Stressende wurden zu unterschiedlichen Zeiten die Hirnstammpotentiale (HP) gemessen. Zusätzlich bestimmten wir die Konzentration von Stressmarkern im Serum. Da wir bei der Harlan-Ratte die deutlichsten Gen-Veränderungen im Gewebe des zentralen auditorischen Systems nach Stress fanden, haben wir ausgewählte Proteine im Colliculus inferior und auditorischen Kortex (AC) bestimmt.

Ergebnisse: Im Gegensatz zur Harlan-Ratte kam es nach Stressende zu einer Anhebung der der HP-Schwellen vs. Kontrollen. Anschließend fielen die Schwellen wie bei der Harlan-Ratte unter Kontrollniveau. Diese auditorische Hypersensitivität war aber nicht 6 h, sondern erst nach 24 h am deutlichsten ausgeprägt und nach 1 Woche noch nachweisbar. Kortikosteron und TNFa waren im Serum erst nach 6 h leicht, BDNF dagegen signifikant erhöht. Die deutlichsten Proteinveränderungen fanden wir im AC bis zu 24 h nach Stressende.

Schlussfolgerung: Die 24-stündige Stressexposition führt bei der Wistar Han-Ratte zu starken Veränderungen im auditorischen System mit vorübergehender Beeinträchtigung und anschließend lang anhaltender Hypersensitivität. Die verlangsamte und nur geringe Erhöhung von Kortikosteron und pro-inflammatorischen Zytokinen im Serum spricht für eine gestörte Aktivierung der HPA-Achse.