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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Behandlung der traumatischen Trommelfellperforation – Papier- oder Silikonschiene?

Meeting Abstract

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  • corresponding author Fabian Kraus - HNO-Uni-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Stefan Kaultiz - HNO-Uni-Klinik Würzubrg, Würzburg
  • Robert Mlynski - HNO-Uni-Klinik Würzubrg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - HNO-Uni-Klinik Würzubrg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod391

doi: 10.3205/11hnod391, urn:nbn:de:0183-11hnod3915

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Kraus et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Häufigster Grund für das Auftreten einer traumatischen Trommelfellperforation ist die Anwendung von Wattestäbchen zur Gehörgangsreinigung. Daneben sind zahlreiche andere Ursachen beschrieben, ausführliche statistische Aussagen von einem größeren Patientenkollektiv liegen in der Literatur allerdings nicht vor. Standardtherapie ist das Auskrempeln der Perforationsränder sowie das Abdecken des Defektes mit einer dünnen Silikonfolie oder einer runden Papierschiene.

Methoden und Ergebnisse: Die Daten von 301 Patienten mit einer traumatischen Trommelfellperforation der Jahre 2005–2010 wurden retrospektiv ausgewertet. Neben der akzidentellen Verletzung mit Wattestäbchen waren hauptsächlich Schläge mit der flachen Hand auf das Ohr aber auch Wasserturmsprünge häufige Ursachen für die Perforation. Seltener trat die Läsion in Folge einer Felsenbeinfraktur oder einer Schweißperlenverletzung auf. In die Ergebniswertung gehen neben der Methodik (Papierschiene versus Silikonfolie) auch die audiologischen Resultate sowie aufgetretene Komplikationen mit ein. So sind für den Patienten neben der Abheilung der Perforation auch andere Faktoren von besonderer Bedeutung wie eine begleitende oder bleibende Hörminderung, eine Schmerzsymptomatik oder Ohrgeräusche.

Schlussfolgerung: Die Therapie der Wahl bei traumatischen Trommelfellperforationen besteht unverändert im Auskrempeln der Perforationsränder und einer suffizienten Schienung des Defektes. Ein Unterschied zwischen einer Silikon- oder einer Papierschienung konnte nicht festgestellt werden. Die Rate an persistierenden Trommelfellperforationen, induzierten Cholesteatomen oder einer chronischen Otitis mesotympanalis ist gering. Das Hörvermögen bleibt in den meisten Fällen ohne dauerhafte Schädigung.