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Objektive Lärmbelastung durch Saugvorgänge im äußeren Gehörgang
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Die Reinigung oder Fremdkörperentfernung im äußeren Gehörgangs mithilfe eines Saugers zählt zu den HNO-ärztlichen Basismaßnahmen. Nicht selten beklagen Patienten hierbei ein subjektives Lärmtrauma mit vorübergehender Hörminderung oder Tinnitus. In einigen gutachterlichen Fragestellungen sind sogar dauerhafte Hörschäden von Patienten juristisch eingeklagt worden. Eine Bewertung dieser Fälle ist grundsätzlich dadurch erschwert, dass bislang keine objektiven Daten zu Schallpegeln im Gehörgang durch Sauggeräusche vorliegen.
In dieser Studie wurden an einem Modellkopf mit nachgebildetem Gehörgang (Fa. HEAD acoustics, Herzogenrath) die Schallpegel von verschiedenen Saugern unter standardisierten Bedingungen gemessen sowie unterschiedliche Abstände der Saugerspitze vom Trommelfell simuliert.
Es konnte ein signifikanter Einfluss des Innendurchmessers des Saugers auf den Schallpegel dokumentiert werden. Bei einem Innendurchmesser der Metallsauger von 1,4 mm wurden Schalldruckpegel von deutlich über 100 dB(A) erreicht. Der Abstand zum Trommelfell erwies sich hingegen als geringer Einflussfaktor. Zusätzlich angesaugte zerumenartige Substanzen führten ebenfalls zu hohen Schalldruckpegeln.
Diese Untersuchung zeigt erstmals objektive Messwerte von Sauggeräuschen in einem nachgebildeten Gehörgang und könnte damit auch als Grundlage zur Bewertung von möglichen Hörschäden durch Saugvorgänge im Gehörgang dienen.