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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Hörerholung nach zentraler Ertaubung infolge einer neuroradiologischen Intervention

Meeting Abstract

  • corresponding author Katrin Gollner - Universitäts-HNO-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Bernd Turowski - Institut für Neuroradiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - Universitäts-HNO-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Thomas Klenzner - Universitäts-HNO-Klinik Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod341

doi: 10.3205/11hnod341, urn:nbn:de:0183-11hnod3414

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Gollner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Hörerholung nach zentraler Ertaubung ist nach Literaturangaben wenig bekannt. In der Regel erfolgt die Unterbrechung der Hörbahn bei zentraler Ertaubung oberhalb des 3. Ganglions auf Höhe der Vierhügelplatte.

Patient: Bei einer Patientin mit einer arteriovenösen (AV-) Gefäßmalformation erfolgte eine neuroradiologische Intervention mit Embolisation auf Höhe der Vierhügelplatte. Postinterventionell entwickelte die Patientin u.a. eine zentrale Taubheit (Audiogramm bds. Surditas, OAE bds. nachweisbar, ERA bds. ableitbar, CERA negativ).

Ergebnis und Verlauf: Vermutet wurde eine Unterbrechung der zentralen Hörbahn aufgrund der Ischämie im Bereich der Vierhügelplatte. Nach 6 Monaten zeigte sich eine beginnende Erholung mit einem Wiederanstieg der Hörschwelle bis 60 dB.

Diskussion: Das Risiko einer Infarzierung der Vierhügelplatte im Rahmen der Embolisation sollte berücksichtigt werden. Die Nachbeobachtungsergebnisse sprechen dafür, dass prognostische Aussagen bei infarktbedingten zentralen Hörverlusten zunächst zurückhaltend zu stellen sind.

Unklar bleibt, ob die Hörerholung Folge einer Regenerierung der vorhanden Bahnen oder durch neuronale Plastizität zu erklären ist.