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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Akutes Lärmtrauma als Ursache von Tinnitusim Tiermodell der Ratte

Meeting Abstract

  • corresponding author Davina Gassner - Dept. of Otolaryngology Kansas Medical Center, Kansas, USA
  • Mark Praetorius - HNO- Klinik der Ruprecht Karls-Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Vedran Dupanovic - Dept. of Otolaryngology Kansas Medical Center, Kansas, USA
  • Hinrich Staecker - Dept. of Otolaryngology Kansas Medical Center, Kansas, USA
  • Peter Karl Plinkert - HNO- Klinik der Ruprecht Karls-Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod335

doi: 10.3205/11hnod335, urn:nbn:de:0183-11hnod3355

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Gassner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Innenohrschwerhörigkeit und begleitender Tinnitus infolge eines akuten Lärmtraumas sind ein weitverbreitetes Phänomen der modernen Industriegesellschaft und häufig Folge militärischer Einsätze in Krisengebieten. Tinnitus nach Lärmtrauma führt zur objektiven Zunahme neuronaler Spontanaktivität im dorsalen cochleären Nucleus und im inferioren Colliculus.

Das Ziel dieses Experiments war es, einen zuverlässigen Haarzellverlust in der Cochlea nach Lärmtrauma zu erzielen und einen ethologischen Nachweis des Tinnitus im Tiermodel der Ratte zu führen. Durch Salicylate induzierter Tinnitus wurde in der Ratte verhaltensbiologisch durch die Methode der “Gap Detection” nachgewiesen.

Methoden: Die Versuchstiere wurden über unterschiedliche Zeiträume und Lautstärken einseitig einem 16 kHz Sinuston exponiert. Das funktionelle Hörvermögen wurde mittels DPOAE und BERA-Messungen erfasst. Der Haarzellverlust wurde histologisch quantifiziert. Ein Cytocochleogram wurde rekonstruiert. Die Methode der Gap Detection diente zur Suche nach Tinnitus.

Ergebnisse: Das angewandte Lärmtrauma zeigte eine hohe gruppeninterne Variabilität. Ein funktionell und histologisch signifikanter Schaden des Innenohres wurde bei Lautstärken ab 118dB SPL erzielt. Gap Detection erwies sich als geeignet zum Screenen auf durch ein Lärmtrauma verursachten Tinnitus in der Ratte. Die Habituation der Versuchstiere musste jedoch berücksichtigt werden.

Schlussfolgerung: Tinnitus kann durch Lärmexposition in Ratten induziert und somit als Modell zur Evaluation zukünftiger Therapieansätze genutzt werden.

Unterstützt durch: DOD PR081241 to HS