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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Mikrobiologische Untersuchungen zur hydrostatischen Hochdrucktherapie bei cholesteatombefallenen Ossikeln

Meeting Abstract

  • corresponding author Steffen Dommerich - Universitätsklinikum Rostock, HNO-Klinik, Rostock
  • Jürgen Ostwald - Universitätsklinikum Rostock, HNO-Klinik, Rostock
  • Tobias Lindner - Universitätsklinikum Rostock, Orthopädische Klinik, Rostock
  • Kathleen Arndt - Universitätsklinikum Rostock, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie, Rostock
  • Hans Wilhelm Pau - Universitätsklinikum Rostock, HNO-Klinik, Rostock
  • Andreas Podbielski - Universitätsklinikum Rostock, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod321

doi: 10.3205/11hnod321, urn:nbn:de:0183-11hnod3214

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Dommerich et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Rahmen der Chirurgie von Cholesteatomen müssen befallene Ossikel häufig mit entfernt werden. Vorangegangene Untersuchungen zeigten die Möglichkeit cholesteatombefallene Ossikel mittels Hydrostatischem Hochdruck zu „devitalisieren“. Ziel der jetzigen Untersuchungen war zu prüfen, inwieweit das bei Cholesteatomen vorgefundene bakterielle Keimspektrum durch diese Methode beeinflussbar ist.

Methoden: In einer Pilotreihe wurden zunächst 5 intraoperativ entnommene Ossikel auf bakterielles Wachstum untersucht. Mit den so ermittelten Referenzkeimen Neisseria subflava und Staphylococcus epidermidis wurden nach Kultivierung Druckversuche mit 100, 250, 400 und 540 MPa in NaCl und H2O durchgeführt und die Bakterien erneut für 24 bzw. 48 Stunden in Kultur gebracht und bebrütet. Weiterhin wurden mit beiden Keimen jeweils Biofilme auf Cover Slips gezüchtet, diese mit den entsprechenden Drücken behandelt und erneut in Kultur gebracht.

Ergebnisse: Bei den Untersuchungen an den Einzelstämmen war nach einer Druckbehandlung mit 400 MPa bei beiden untersuchten Spezies kein erneutes Wachstum in der Kultur nachweisbar. Bei den Untersuchungen an Biofilmen dagegen, zeigte Neisseria subflava auch nach Druckbehandlung mit 540 MPa ein, wenn auch stark eingeschränktes, weiteres Wachstum.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen die prinzipielle Möglichkeit cholestatombefallene Ossikel nicht nur zu „devitalisieren“ sondern auch zu „desinfizieren“. Die höhere Resistenz des Neisseria subflava-Biofilms ist auf die spezifische Charakteristik von Biofilmen zurückzuführen. Supportive Maßnahmen wie zum Beispiel eine additive Vakuumbehandlung wären denkbar.