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Sind „Schläferimplantate“ in der BAHA-Chirurgie bei Kindern noch notwendig?
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Wegen einer höheren Verlustrate bei Kindern wird das Einbringen eines Ersatzimplantats generell empfohlen. Die Einführung der selbstschneidenden Schrauben, Verbesserungen in der chirurgischen Vorgehensweise sowie unserer prinzipiellen Empfehlung zur beidseitigen Versorgung (bei beiderseitigen Hörstörungen) stellen allerdings die Notwendigkeit eines „Schläferimplantats“ als Routinemaßnahme in Frage.
Methode: Diese Studie ist eine retrospektive Analyse von Fällen, die an der Universitätsklinik Homburg Saar (1989–2004) und an der Universitätsklinik Heidelberg (2004–2010) behandelt wurden. Insgesamt wurden 371 Patienten mit Titanimplantaten versorgt. Davon waren 25 Kinder unter 10 Jahren, die mit insgesamt 51 BAHA Implantaten versorgt wurden.
Ergebnisse: Alle 17 Kinder mit bilateralem Hörverlust erhielten bilateral Implantate. Bei 8 Patienten wurden ipsilaterale Schläferimplantate eingesetzt und in zwei Fällen (25%) wurden diese auch verwendet. Die Verlustrate für nicht-selbstschneidende Schrauben mit 3 mm Länge und 4 mm Länge war 18% und 16,6%. Die Verlustrate der selbstschneidenden Schrauben mit 4 mm Länge war lediglich 6,25%.
Schlussfolgerung: Bei Kindern mit beidseitiger Schallleitungsstörung garantiert die Routine-Versorgung mit beidseitigem BAHA den kontinuierlichen auditiven Input, auch wenn es auf einer Seite zu einem Implantatverlust kommt. Die Verbesserung der langfristigen Implantateinheilung durch den Gebrauch von selbstschneidenden 4 mm-Schrauben und Knochenaugmentation erübrigt das routinemäßige Einbringen eines ipsilateralen Schläferimplantats.