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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Multiphotonenmikroskopie zur Darstellung der cochleären Mikrozirkulation am Tiermodell in vivo

Meeting Abstract

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  • corresponding author Martin Canis - HNO Grosshadern, LMU München, München
  • Steffen Dietzel - Walter Brendel Zentrum für Experimentelle Medizin der LMU, München
  • Fritz Ihler - IFB der LMU, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod310

doi: 10.3205/11hnod310, urn:nbn:de:0183-11hnod3107

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Canis et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Multiphotonenmikroskopie ist eine Methode bei der in einer Tiefe von bis zu 200 µm erstmals sowohl Kapillaren der Stria vascularis als auch zuführende Arteriolen ohne Eröffnung der Cochlea mit einer axialen Auflösung von 200 nm dargestellt werden können. Durch Anregung mit langwelligem Licht und einer simultanen Absorption zweier Photonen wird Fluoreszenz in einer Gewebstiefe ermöglicht, die bei Anregung mit kurzwelligem Licht nicht möglich wäre.

Methoden: An 6 Meerschweinchen wurde die Cochlea am narkotisierten Tier über einen retroaurikulären Hautschnitt exponiert und die Gefäße der cochleären Mikrozirkulation durch intravenöse Gabe des Farbstoffes Texas Red kontrastiert. Nach Anregung mit Licht der Wellenlänge 1.180 nm konnten durch Rasterung der Cochlea in verschiedenen Eindringtiefen und dreidimensionale Rekonstruktion erstmals gleichzeitig die Kapillaren der Stria vascularis und die zuführenden Arteriolen visualisiert und der Gefäßdurchmesser quantifiziert werden.

Ergebnisse: Mit der Multiphotonenmikroskopie konnte in der Meerschweinchencochlea eine Kartierung der Mikrozirkulation erfolgen und verschiedene anatomische Gefäßmuster dargestellt sowie dreidimensional vermessen werden. Im Bereich der Stria vascularis und des Ligamentum spirale ergaben sich durchschnittliche Kapillardurchmesser von 8,7±0,8 µm und von 10,4±0,4 µm. Die zuführenden terminalen Arteriolen konnten mit 23,3±1,4 µm dargestellt werden.

Schlussfolgerungen: Die neuartige Methode der Multiphotonenmikroskopie wurde erstmals an der Cochlea angewendet und eignet sich zur gleichzeitigen Darstellung der Kapillaren und Arteriolen. Es kann nun die Frage untersucht werden, welchen Einfluss Arteriolen und Kapillaren an der Regulation der cochleären Mikrozirkulation besitzen.