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Cochlear Implant-Versorgung prälingual ertaubter und gehörloser Kinder bei prälingual ertaubten und gehörlosen Eltern
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Die Versorgung mit Cochlea Implantaten von prälingual ertaubten und gehörlosen Kindern ist das Mittel der Wahl. Der Rehabilitationserfolg ist, neben vielen anderen Variablen, abhängig vom Elternhaus. Insbesondere eine optimale Motivation der Eltern ist erfolgversprechend. Ein Elternhaus mit Migrationshintergrund und/oder Mehrsprachlichkeit kann den Rehabilitationserfolg mindern. Im deutschsprachigen Raum gibt es circa 100 gehörlose Elternpaare, die ihr gehörloses Kind mit einem/zwei Cochlea Implantaten versorgen haben lassen. Ob der Rehabilitationserfolg eines prälingual ertaubten Kindes gehörloser oder ertaubter Eltern sich von dem von hörenden Eltern unterscheidet, soll diese Studie untersuchen. Am CIC Schleswig-Kiel an der Kieler HNO-Universitätsklinik wurden bis dato 22 Kinder gehörloser oder ertaubter Eltern mit Cochlea Implantaten versorgt. Der Rehabilitationserfolg wurde anhand des Kieler CI-Profils für Kinder evaluiert, die Sprachkompetenz wurde nach mindestens 2 Jahren CI-Tragezeit ermittelt und mit dem von Kindern hörender Eltern verglichen. Ein Einfluss auf die Sprachkompetenz aufgrund der Tatsache, dass die Eltern eines Kindes hörgeschädigt sind, konnte nicht nachgewiesen werden. Von den früh mit einem CI versorgten Kindern besucht zurzeit jedes zweite Kind die allgemeine Schule. Es besteht eine signifikante Korrelation zwischen dem frühen CI-Implantationsalter und der Schulform in Form der integrativen Beschulung. Die Kinder wurden intensiv zumeist durch ihre hörenden Großeltern unterstützt. Die bilaterale Versorgung der Kinder ist auch bei dieser Elterngruppe nunmehr Standard. Kinder mit CI gehörloser Eltern zeigen keine Entwicklungsverzögerung der Sprache gegenüber Kindern mit CI normal hörender Eltern, wenn eine entsprechende Förderung und Unterstützung gewährleistet ist.