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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Evaluation eines neuartigen Mikromanipulators für den Einsatz in der Mittelohrchirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author Thomas Berger - Klinik f. HNO, Universität Leipzig, Leipzig
  • Thomas Maier - Lehrstuhl für Mikrotechnik und Medizingerätetechnik, TU München, München
  • Gero Strauß - Klinik f. HNO, Universität Leipzig, Leipzig
  • Andreas Dietz - Klinik f. HNO, Universität Leipzig, Leipzig
  • Tim C. Lüth - Lehrstuhl für Mikrotechnik und Medizingerätetechnik, TU München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod297

doi: 10.3205/11hnod297, urn:nbn:de:0183-11hnod2978

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Berger et al.
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Gliederung

Text

Die mikrochirurgische Präparation unter dem Operationsmikroskop ist durch geometrische und mechanische Limitationen eingeschränkt. Zur Verbesserung der chirurgischen Leistung und Verminderung des operativen Risikos sind Assistenzsysteme in den klinischen Alltag integriert. Im Bereich der Mittelohrchirurgie werden die meisten Operationsschritte noch rein manuell ausgeführt. Unbefriedigende Bedienbarkeit und aufwendige Integration in den OP-Ablauf werden als Gründe genannt, warum Manipulatoren in der Mittelohrchirurgie kaum Anwendung finden. Ziel dieser Arbeit ist die präklinische Prüfung eines neuartigen Manipulatorkonzeptes für die Mikrochirurgie im HNO-Bereich. Anhand eines Mittelohrmodells wurde ein ohrchirurgischer Eingriff nachgestellt. Hierbei sollten 30 Probanden mittels eines FISCH-Perforators manuell und mit dem Mikromanipulator in kleine Löcher (Ø 0,5 mm) des Ohrmodells zielen und eine bestimmte Kraftmenge (2 Newton) applizieren. Jeder Vorgang wurde jeweils 140 mal durchgeführt. Die Fehler und der Kraftverlauf während des Versuches wurden aufgezeichnet und anschließend statistisch ausgewertet. Es zeigt sich eine signifikant geringere Fehlerquote zugunsten des Mikromanipulators. Die Versuchszeit mit dem Mikromanipulator ist etwa 21/2 mal länger als bei der manuellen Anwendung. Es ist jedoch ein deutlicher Lerneffekt mit Absenken der Versuchszeit bei konstanter Fehleranzahl erkennbar. Ein NASA-TLX Fragebogen ergab eine signifikant größere Anstrengung bei der manuellen Versuchsdurchführung. In der vorliegenden Studie zeigt sich eine signifikant geringere Fehlerquote, sprich erhöhte Präzision bei der Anwendung eines neuartigen Manipulators für die Mittelohrchirurgie. In einer nachfolgenden klinischen Studie sollen erste Erfahrungen mit dem System gesammelt werden.