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Einleitung: Das Leitsymptom Schwindel zählt zu den häufigsten Beschwerden. Die meist zusammen mit lang anhaltenden Schwindelbeschwerden beklagte reduzierte posturale Kontrolle, kann mit Hilfe eines vestibulären Trainings kompensiert werden. Diese Vorgänge werden durch nicht-vestibuläre, aber mit dem vestibulären System kooperierende Sinneseindrücke unterstützt. Aktuelle Therapieansätze verfolgen die Optimierung des Trainings durch eine zusätzliche Darbietung von nicht-vestibulären Informationen über die Richtung und das Ausmaß der Körperschwankung bei bestimmten Gleichgewichtsübungen.

Methode: In der vorgestellten Untersuchung wurde dem Patienten die zusätzliche Informationen über seine Körperschwankung mithilfe eines vibrotaktilen Neurofeedbacksystems (Vertiguard^®) zugeleitet.

Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass sich die Körperschwankung bei Patienten mit unkompensierten Gleichgewichtsstörungen infolge einer Neuropathia vestibularis oder einer Otolithenfunktionsstörung unter alltagsrelevanten sensorimotorischen Bedingungen deutlich verringert. Die posturale Kontrolle wurde dabei sehr effektiv und mit geringer körperlicher Anstrengung verbessert (Trainingsdauer je Übung (z. B. Laufen auf Schaumstoff) max. 20s). Die, unter den Bedingungen einer Doppelblindstudie trainierte Placebogruppe zeigte eine hochsignifikant geringere Verbesserung der posturalen Stabilität nach Absolvierung des gleichen Trainingsprogramms.

Schlussfolgerungen: Das Gleichgewichtstraining unter Verwendung eines vibrotaktilen Feedbacksystems (Vertiguard^®) ist erfolgreich im Rahmen der Behandlung von Patienten mit chronischen Gleichgewichtsstörungen einsetzbar und trägt dazu bei, das Sturzrisiko messbar zu reduzieren.

Unterstützt/Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (01EZ0754).