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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Einfluss der Cochlea Implantation auf die berufliche Entwicklung von erwachsenen Cochlea Implant Trägern

Meeting Abstract

  • corresponding author Diana Arweiler-Harbeck - Universitäts-HNO-Klinik Essen, Essen
  • Lilian Nass - HNO-Universitätsklinik Essen, Essen
  • Heike Bagus - CiC Ruhr Essen, Essen
  • Sonja Dockter - HNO-Universitätsklinik Essen, Essen
  • Ulrich Gollner - HNO-Universitätsklinik Essen, Essen
  • Melanie Teschendorf - HNO-Universitätsklinik Essen, Essen
  • Stephan Lang - HNO-Universitätsklinik Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod288

doi: 10.3205/11hnod288, urn:nbn:de:0183-11hnod2885

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Arweiler-Harbeck et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Schwerhörigkeit kann die Kommunikation privat und beruflich erheblich beeinträchtigen und nimmt somit auch Einfluss auf von den Betroffenen angewandte Kommunikationsformen. Ziel der Arbeit war zu untersuchen, inwiefern die Cochlea-Implantation die berufliche Entwicklung erwachsener CI-Träger beeinflusst, und ob die Schwerhörigkeit schon im Vorhinein mitbestimmend für die Berufswahl war.

Methoden: 35 nicht berentete, deutschsprachige Erwachsene, die in den Jahren 2006–2008 mit Cochlea-Implantaten versorgt wurden (Durchschnittsalter 44,8 J (2–-65)), erhielten je 12 Monate nach Implantation einen selbst erstellten Fragebogen, der soziales Umfeld, Schulbildung, Berufsausbildung etc. erfasste, sowie den APHAB Fragebogen. Zusätzlich ausgewertet wurden OLSA sowie der Freiburger Sprachtest prä- und postoperativ.

Ergebnisse: 31 Patienten waren auch vor der Implantation berufstätig, 3 arbeitslos, 1 Hausfrau. 12 Monate postoperativ gingen alle einer Berufstätigkeit nach, 6 hatten sich beruflich bedingt durch ihr Hör- und Kommunikationsvermögen verbessern können. Bis auf 2 CI-Träger fühlten sich alle deutlich sicherer in ihrem beruflichen Umfeld und ermüdeten im Tagesverlauf seltener. Insbesondere das Hören im Störlärm sowie die Telefonfähigkeit und die verbesserte Kundenkommunikation wurden als positiv empfunden. Die kollegiale Akzeptanz war deutlich höher. Die audiometrischen Befunde korrelierten positiv mit der Auswertung des APHAB.

Schlussfolgerungen: Insbesondere bei berufstätigen an Taubheit grenzend Schwerhörigen sollte möglichst frühzeitig auf die Möglichkeit der Cochlea-Implantation hingewiesen werden. Häufig sind sich die Betroffenen ihrer kommunikativen Beeinträchtigung nicht in dem Maße bewusst, wie sie und ihr Umfeld diese im Nachhinein empfinden und wie objektive Parameter sie auch sicht- („hör-“) bar machen.