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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Druckmonitoring des oralen Schluckaktes

Meeting Abstract

  • corresponding author Petra Santander - Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie/Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Wilfried Engelke - Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie/Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Arno Olthoff - Phoniatrie/HNO Klinik der Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Christiane Völter - Phoniatrie/HNO Klinik der Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod242

doi: 10.3205/11hnod242, urn:nbn:de:0183-11hnod2420

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Santander et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Schluckakt ist nach oropharyngealen Resektionen häufig gestört. Videoendoskopisch ist die orale Phase des Schluckens jedoch nicht ausreichend beurteilbar. Auf der Grundlage des biofunktionellen Modells nach Engelke mit einer Verschlussbildung der orofazialen Funktionsräume während des Schluckens soll diese Phase manometrisch genauer betrachtet werden.

Methoden: Nach Einsetzen eines modifizierten Vakuumaktivators (Silencos Bredent®) erfolgte ein intraorales Druckmonitoring (mit 1.000 Messungen pro sec) (GDUSB 1000, Greisinger®) nach Gabe von Flüssigkeit und von Brei bei insgesamt 25 gesunden Probanden.

Ergebnisse: In allen Fällen konnte während des Schluckvorganges ein negativer subpalatinaler Druck gemessen werden. Dabei fand sich nach Ansaugen vor dem Abschlucken eine hohe interindividuelle Übereinstimmung des Druckprofils mit einem charakteristischen Druckplateau von 5 sec Dauer im Durchschnitt und hohen negativen Druckamplituden von 200–500 mbar. Kein nennenswerter Unterschied in der Art der Druckkurven und der Höhe der Druckamplitude ließ sich nach Gabe eines Bolus von Wasser versus von Brei aufzeichnen.

Schlussfolgerungen: Während des Schluckens lässt sich manometrisch ein negativer intraoraler Druck nachweisen. Dabei scheint das physiologisch überlebensnotwendige primäre Ansaugen mit nachfolgendem Schlucken weniger interindividuell zu variieren und mit höheren intraoralen Drücken zu korrelieren wie das Schlucken nach alleiniger Bolusaufnahme. Genauere Kenntnisse über das physiologisches Schlucken könnten langfristig dazu beitragen, postoperative Schluckstörungen genauer zu beschreiben und zu therapieren.