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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Wertigkeit der 3 Tesla-MRT bei der Darstellung von Cholesteatomen und Rezidiv-Cholesteatomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Mira Pantel - Klinik für Hals- Nasen-, Ohrenheilkunde, Uniklinik Jena, Jena
  • Gerd Fabian Volk - Klinik für Hals- Nasen-, Ohrenheilkunde, Uniklinik Jena, Jena
  • Hartmut Peter Burmeister - Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Uniklinik Jena, Jena
  • Konrad Kirsch - Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Uniklinik Jena, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - Klinik für Hals- Nasen-, Ohrenheilkunde, Uniklinik Jena, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod109

doi: 10.3205/11hnod109, urn:nbn:de:0183-11hnod1094

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Pantel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Standard-1,5-Tesla-Magnetresonanztomographie (MRT) ist nicht präzise genug, um ausgedehnte, komplex konfigurierte oder sehr kleine Cholesteatome vor Erstoperation korrekt zu erfassen. Sensitivität und Spezifität sind zu gering, um zum Rezidivausschluss nach Cholesteatom-Erstoperation mit geschlossener Technik auf eine Second-look Operation zu verzichten. Ziel dieser Studie war es, die Wertigkeit der 3 Tesla-MRT zur Darstellung von Cholesteatomen und Rezidiv-Cholesteatomen zu überprüfen.

Methoden: Es wurden 39 Patienten mit dem erstmaligen klinischen Verdacht auf ein Cholesteatom und 24 Patienten vor geplanter Second-look Operation zum Rezidivausschluss untersucht. Alle Patienten erhielten eine MRT in einem 3 Tesla-Scanner (Magnetom Trio, Siemens, Deutschland) mit einer 12-Kanal Kopfspule, die ADC-Werte wurden berechnet und die Befunde verblindet ausgewertet. Das Ergebnis der anschließenden Operation unter Einbeziehung des histologischen Befundes wurde als Referenzstandard verwendet.

Ergebnisse: Bei den Patienten mit der Erstdiagnose eines Cholesteatoms lag die Sensitivität der radiologischen Diagnose bei 91% und die Spezifität bei 75%. In der Gruppe der Patienten vor Second-look Operation waren die Sensitivität 90% und die Spezifität 71%. Mit der hochauflösenden T1-gewichteten Sequenz gelang eine präzise Darstellung der Konfiguration und Ausdehnung. Selbst kleinste, <2mm durchmessende Cholesteatome waren darstellbar. Eine eindeutige Abgrenzung von Cholesteatomen anhand des ADC-Werts gelang nicht.

Schlussfolgerungen: Das 3 Tesla-MRT ist eine geeignete Methode zur präzisen präoperativen Darstellung von Cholesteatomen und Rezidiven. Die Spezifität ist zu gering um nur anhand dieser Methode zu entscheiden, ob auf eine Second-look Operation verzichten werden kann.