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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Erste Erfahrung mit der trans-oralen Tumortonsillektomie mit dem da Vinci Robotersystem

Meeting Abstract

  • corresponding author Christian Simon - HNO-Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Bassel El-Baba - HNO-Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • F. Christopher Holsinger - University of Texas, M.D.Anderson Cancer Center, Houston
  • Peter Plinkert - HNO-Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod096

doi: 10.3205/11hnod096, urn:nbn:de:0183-11hnod0967

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Simon et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die transorale Roboterchirurgie (TORS, transoral robotic surgery) ist eine Operationstechnik, bei der der da Vinci Roboter zur transoralen Chirurgie eingesetzt wird. Der Chirurg sitzt dabei an einer Konsole und kontrolliert den Roboter. Das Operationsfeld wird über ein 3-D Videoendoskop (0° und 30°) übersehen und die Operation mit zwei Roboterarmen mit miniaturisierten chirurgischen Instrumenten durchgeführt (5 mm oder 8 mm breit). Vorteile gegenüber der Laserchirurgie liegen in der verbesserten Übersicht durch endoskopische Technik im Vergleich zum Mikroskop bzw. grösseren Bewegungsspielraum der Instrumente durch die Endo-wrist-Instrumente des da Vinci Roboters.

Methoden: Ein 63 jähriger Patient mit einem T1N0M0 adenoid-zystischen Karzinom des Weichgaumens wurde mit TORS operiert. Anschliessend wurde der Defekt mit einem mikrovaskulär anastomosierten Radialislappen rekonstruiert.

Ergebnisse: Die Dauer für das „set-up“ des Roboters und Einstellung des Befundes betrug 40 min. Die Dauer des Eingriffs betrug 40 min. einschliesslich Entnahme der Randschnitte. Der Blutverlust betrug 30 ml. Es wurde eine erweiterte Tumortonsillektomie unter Mitnahme der Hälfte des weichen Gaumens durchgeführt. 5 Tage später wurde der Defekt mit einem freien Radialislappen rekonstruiert. Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos und der Patient konnte nach 20 Tagen mit verschlossenem Tracheostoma und normaler Schluckfunktion entlassen werden.

Schlussfolgerungen: TORS ist eine neue transorale Operationstechnik in der Kopf- und Halschirurgie, die eine Weiterentwicklung der Laserchirurgie darstellt. Vorteile und Nachteile müssen im Rahmen von klinischen Studien in Deutschland geprüft werden.