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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Icatibant zur Therapie von potentiell lebensbedrohlichen laryngealen Attacken bei Patienten mit hereditärem Angioödem

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jens Greve - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • Alejandro Malbrán - Servicio de Alergia e Inmunología, Hospital Británico de Buenos Aires, Buenos Aires, Argentina
  • Thomas K. Hoffmann - Hals-, Nasen- und Ohrenklinik, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • Murat Bas - Hals-, Nasen- und Ohrenklinik, Klinikum rechts der Isar der TU München, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod081

doi: 10.3205/11hnod081, urn:nbn:de:0183-11hnod0815

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Greve et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Kehlkopfschwellungen stellen bei Patienten mit einem hereditären Angioödem (HAE) ein potentiell lebensbedrohliches Ereignis dar. Wir beurteilten die Wirksamkeit von Icatibant bei der Behandlung von Larynx-Ödemen im Rahmen der offenen Erweiterungsphase zweier Phase-III-Studien (FAST [For Angioedema Subcutaneous Treatment] -1 und -2).

Methoden: In der offenen Phase der beiden Studien wurden Patienten mit einer HAE-Larynxattacke unverblindet mit Icatibant behandelt. Falls sich nach dieser Behandlung die Attacke innerhalb von 48 h verschlechterte, wurde eine weitere Icatibant-Injektion verabreicht. Erneutes Auftreten von Symptomen mehr als 48 h nach der ersten Behandlung wurde als erneute Attacke gewertet. Ausgewertet wurde die Zeit bis zum subjektiven Symptomrückgang bzw. bis zur ärztlich festgestellten klinischen Verbesserung.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 78 Larynxattacken bei 38 Patienten mit Icatibant behandelt (FAST-1: 45 Attacken/26 Patienten, Fast-2: 33 Attacken/12 Patienten). Die medianen Zeiten bis zum Symptomrückgang wurden in den kontrollierten Phasen von FAST-1 und FAST-2 mit 0,6 h bzw. 1,0 h angegeben. In der offenen Behandlungsphase reichten diese Zeiten von 0,3-1,2 h in FAST-1 und 0,3-4,0 h in FAST-2. Eine ärztlich festgestellte Verbesserung war bei 88% der Patienten in FAST-1 und bei 100% der Patienten in FAST-2 zu beobachten (mediane Zeiten 0,7 h beziehungsweise 0,8 h). Insgesamt benötigten nur 7 (~10%) der Kehlkopfödeme mehr als eine Injektion von Icatibant. Bis auf eine temporäre Rötung an der Injektionsstelle konnten keine Nebenwirkungen der Therapie beobachtet werden.

Schlussfolgerung: Icatibant stellte zur Behandlung von potentiell lebensbedrohlichen laryngealen HAE Attacken eine hoch effektive, schnell wirksame und nebenwirkungsarme Therapieform dar.