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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Evaluation des Differenzierungsgrades respiratorischen Epithels in Miniorgan-, Air-Liquid Interface- und Monolayerkulturen

Meeting Abstract

  • corresponding author Sophie Glas - Univ. HNO Klinik Würzburg, Würzburg
  • Stefan Hackenberg - Univ. HNO Klinik Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Univ. HNO Klinik Würzburg, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - Univ. HNO Klinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod080

doi: 10.3205/11hnod080, urn:nbn:de:0183-11hnod0800

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Glas et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Respiratorisches Epithel kleidet den größten Teil der oberen Atemwege aus. Zilien stellen einen wesentlichen Bestandteil der Zelloberfläche dar und dienen hauptsächlich dem mukoziliären Transport. In vitro Modelle der Nasenschleimhaut zu experimentellen Zwecken sollen der in vivo Situation möglichst nahe kommen. Ziel dieser Studie war die Beurteilung der Differenzierungsgrade von Nasenschleimhautzellen in unterschiedlichen in vitro Kultivierungsverfahren.

Methoden: Im Rahmen von Nasennebenhöhlenoperationen wurden Nasenschleimhautproben von 10 Patienten gewonnen. Aus diesen wurden Miniorgan-, Air-Liquid-Interface- und Monolayerkulturen angelegt. Nach 1-, 2- und 3-wöchiger Kultur erfolgte die Beurteilung des Differenzierungsgrades der Nasenschleimhautkulturen. Hierfür wurden Immunfluoreszenz-Färbungen des Zytoskeletts in Darstellung von α-Tubulin sowie rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen angefertigt. Zudem wurde der Zilienschlag im Durchlichtmikroskop überprüft.

Ergebnis: In der α-Tubulin-Färbung konnten an den Miniorgankulturen ziliäre Strukturen des Zytoskeletts der Nasenschleimhautzellen nach 1, 2 und 3 Wochen nachgewiesen werden. Diese fanden sich auch bei den rasterelektronenmikroskopischen Untersuchungen. Im Gegensatz dazu konnten sowohl in der Monolayerkultur, als auch in der Air-Liquid-Interface-Kultur zu keinem Zeitpunkt eindeutig ziliäre Strukturen dargestellt werden. Auch durchlichtmikroskopisch konnte nur in den Miniorgankulturen nach 3 Wochen Kinozilienaktivität beobachtet werden.

Schlußfolgerung: Der Differenzierungsgrad von zilientragendem Epithel ist in der Miniorgankultur am besten ausgebildet und über einen Zeitraum von 3 Wochen stabil. Dies sollte bei der Wahl eines Nasenschleimhaut-Modells für in vitro Versuche berücksichtigt werden, insbesondere bei Fragestellungen zur mukoziliären Clearance.