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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Seltener Fall einer laryngotrachealen Arrosion durch eine Ductus Thyreoglossuszyste

Meeting Abstract

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  • corresponding author Birgül Turan - HNO-Klinikum, Augsburg
  • Corinna Scharmer - HNO-Klinikum, Augsburg
  • Altug Tuna - HNO-Klinikum, Augsburg
  • Franz-Xaver Brunner - HNO-Klinikum, Augsburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod069

doi: 10.3205/11hnod069, urn:nbn:de:0183-11hnod0695

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Turan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Thyreoglossuszysten sind die häufigsten median gelegenen Fehlbildungen am Hals. Sie sind Residuen des nicht vollständig verschlossenen Ductus thyreoglossus und typischerweise kaudal des Zungenbeines lokalisiert. Destruktionen lokaler Strukturen durch die Zyste sind selten.

Unser Patient, ein 15 Jahre alter Junge, stellte sich mit einer seit zwei Jahren bestehenden Raumforderung am Hals vor. Er gab Dyspnoe bei sportlicher Aktivität und eine Dysphonie an. Die HNO-Spiegeluntersuchung erbrachte den Nachweis einer zystischen Raumforderung der Subglottis mit teilweiser Verlegung des Tracheallumens. Die weiterführende Diagnostik umfasst idealerweise eine Halssonographie sowie eine Kernspintomographie. In unserem Fall imponierte die Zyste als eine 1,3 x 1,3 x 1,6 cm große, signalintense Raumforderung mit Penetration in die Tracheavorderwand.

Methode: Die Thyreoglossuszyste konnte über einen Kocherschnitt exploriert werden. Intraoperativ zeigte sich, dass Sie circumferent um die Trachea und Ringknorpel gewachsen war und diese Strukturen teilweise aufgebracht hatte. Die Membrana cricothyroidea war ebenfalls in den pathologischen Prozess einbezogen. Die Exstirpation erfolgte in toto samt der knorpeligen Reste. Die Defektrekonstruktion der Tracheavorderwand erfolgte mit autologem Conchaknorpel.

Ergebnisse: Zwecks Ruhigstellung und Schienung des OP-Situs erfolgte postoperativ eine 48 stündige Nachbeatmung. Vor Extubation erfolgte eine Kontrollendoskopie die stabile Verhältnisse zeigte. Nach der Extubation ergaben sich keine Probleme. Die CT-Kontrolle zeigte ein normales und stabiles Tracheallumen.

Schlussfolgerung: Ductus Thyreoglossuszysten können in seltenen Fällen durch lange währenden Druck auf lokale Strukturen destruierend wirken. Eine komplette Resektion ist die alleinige Therapie. Rekonstruktive Maßnahmen sind bei dieser Entität stets in die chirurgische Strategie mit einzubeziehen.