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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Hals- und Mediastinalemphysem – Indikationen zur Intervention

Meeting Abstract

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  • corresponding author Klaus Schneider - HNO-Klinik, Klinikum Stuttgart, Stuttgart
  • Christian Sittel - HNO-Klinik, Klinikum Stuttgart, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod059

doi: 10.3205/11hnod059, urn:nbn:de:0183-11hnod0595

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Schneider et al.
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Gliederung

Text

Es wird das spontane Mediastinalemphysem von solchen unterschieden mit lebensbedrohlicher Ursache, beispielsweise aufgrund einer Ösophagusperforation. Ein Hals-Mediastinalemphysem erfordert ein CT-Thorax. Gegebenenfalls ist eine Ösophagobronchoskopie erforderlich. Neben eindeutigen Fällen beispielsweise einer Ösophagusperforation gibt es Fälle wie das spontane Mediastinalemphysem, in denen die Notwendigkeit zur invasiven Intervention nicht immer zwingend ist.

Anhand von 3 Fällen wird die Entscheidungsfindung diskutiert.

Fall 1: Bei einem 22-jährigen schlanken Mann trat spontan ein Thorax-Emphysem auf. Im Hals-Thorax-CT wurde ein massives Weichteilemphysem festgestellt. In der starren Ösophagobronchoskopie fand sich kein Hinweis auf eine Perforation. Im Kontroll-CT einige Tage später wurde ein deutlicher Emphysem-Rückgang festgestellt.

Fall 2: Bei der 66-jährigen Patienten trat nach schwieriger Intubation vor Varizen-OP ein ausgdehntes Hals-Thorax-Emphysem auf. Die empfohlene Pharyngoösophagoskopie lehnte die Patientin ab. Im klinischen Verlauf kam es zu einem spontanen Rückgang des Emphysems.

Fall 3: Nach Mikrolaryngoskopie in Jet-Narkose aufgetretenes thorakales Engegefühl führte zu einem Hals-Thorax-CT mit Nachweis eines Emphysems. Bei unkompliziertem MLS-Verlauf wurde auf eine Narkose-Endoskopie verzichtet. In der CT-Kontrolle nach 2 Tagen war das Emphysem deutlich rückläufig.

Die Diagnostik ist immer eine Einzelfallentscheidung. Es muss abgewogen werden, ob eine invasive Diagnostik erforderlich ist. Diagnostische und therapeutische Empfehlungen sind aufgrund der Komplexität dieses Krankheitsbildes nicht einheitlich festzulegen.