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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Fallbeschreibung einer Patientin mit einem ektopen Meningiom des Halses

Meeting Abstract

  • corresponding author Nikolaus Möckelmann - HNO, Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Adrian Münscher - HNO-Klinik, UKE, Hamburg
  • Angelina Mumme - HNO-Klinik, UKE, Hamburg
  • Till Clauditz - Pathologie, UKE, Hamburg
  • Rainald Knecht - HNO-Klinik, UKE, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod042

doi: 10.3205/11hnod042, urn:nbn:de:0183-11hnod0424

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Möckelmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Meningiome sind die häufigsten intrakraniellen Tumoren. Sie treten allerdings in 0,9–2% der Fälle ektop, also außerhalb des Schädels oder des Spinalkanals auf. 90% dieser ektopen, gutartigen Tumoren sind im Kopf-Hals Bereich lokalisiert. Diese können klinisch in Form einer zervikalen Schwellung auffallen, was wiederum verschiedene Differentialdiagnosen in Frage kommen lässt.

Methoden: Fallbeschreibung einer Patienten mit einem ektopen Meningiom; Literaturrecherche.

Fallbeispiel: Wir berichten über eine 45-jährige Patientin, die sich mit einer linksseitigen indolenten zervikalen Schwellung vorstellte. Eine CT des Halses unter Kontrastmittelgabe zeigte eine homogene, glatt begrenzte Raumforderung, die bis an die Neuroforamina der HWK heranreichte. Unter dem Verdacht eines malignen Prozess führten wir eine diagnostische Probeexzision durch, die die Diagnose eines Meningioms ergab. Es folgte die in toto Exzision des Meningioms mit Neurolyse und Neueinbettung der betroffenen Nerven. Eine Beteiligung der Neuralachse durch das Meningiom konnte MRT-grafisch ausgeschlossen werden, womit die Raumforderung zur Gruppe der ektopen Meningiome gezählt wird.

Schlußfolgerung: Meningiome entstehen aus Meningiozyten der Arachnoidea mater. Extrakranielle Meningiome der Kopf-Hals Region treten meist, wie in unserem Fall, im Verlauf eines Hirnnerven auf und entstehen dort aus ektopen Zellen der Arachnoidea. Die Therapie liegt in der operativen Entfernung. Wird dieses erreicht, ist die Prognose insgesamt gut. Dennoch treten Rezidive mit einer Rate von bis zu 50% auf. Die Diagnose liegt bei den ektopen Meningiomen aufgrund der vielen möglichen Differentialdiagnosen nicht immer sofort auf der Hand. Die Probeexzison mit darauffolgender immunhistochemische Untersuchung des Tumors gibt endgültigen Aufschluss.