gms | German Medical Science

82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

In-vitro Modell zur permanenten Candida Besiedelung von Kunststoffoberflächen

Meeting Abstract

  • corresponding author Matthias Leonhard - Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
  • Selma Tobudic - Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
  • Doris Moser - Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
  • Berit Schneider-Stickler - Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod036

doi: 10.3205/11hnod036, urn:nbn:de:0183-11hnod0360

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Leonhard et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Candida Biofilmbildung auf tracheoösophagealen Shuntventilen wird als Ursache für Ventilfunktionsstörungen angesehen. In der Literatur beschriebene in-vitro Modelle erfassen nur initiale Phasen der Zelladhäsion und Biofilmbildung. Materialschäden durch langfristige Biofilmbesiedelung, wie sie an explantierten Shuntventilen beobachtet werden, können nicht simuliert werden. Ziel der Studie war die Entwicklung eines in-vitro Modells, das eine langfristige Besiedelung von Silikonoberfächen durch Candida Biofilme ermöglicht.

Methoden: Candida albicans Spezies wurden von explantierten Shuntventilen isoliert und gemeinsam mit Silikonplättchen in RPMI Nährmedium unter in-vitro Bedingungen für 8 Wochen inkubiert. Die Biofilmbildung und Auswirkungen auf das Material wurden mittels Rasterelektronenmikroskopie und Dünnschliffmikroskopie mit Kristallviolettfärbung analysiert.

Ergebnisse: Nach initialen Ablösungsphasen konnte eine konstante mikrobielle Besiedelung der Silikonplättchen für 8 Wochen erreicht werden. Die gebildeten Biofilmstrukturen zeigten elektronenmikroskopische Ähnlichkeit mit in-vivo Candida Biofilmen. In der Dünschliffmikroskopie konnten Hinweise auf beginnende Materialinfiltration identifiziert werden.

Schlussfolgerungen: Das entwickelte in-vitro Modell ermöglicht eine permanente mikrobielle Besiedelung von Silikonoberflächen durch Candida albicans Biofilme. Das Modell scheint für die Simulation von Langzeitschäden an Kunststoffmaterialien durch Candida Biofilme geeignet und kann zur Entwicklung biofilmresistenter Prothesenmaterialien beitragen.