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In-vitro Modell zur permanenten Candida Besiedelung von Kunststoffoberflächen
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Candida Biofilmbildung auf tracheoösophagealen Shuntventilen wird als Ursache für Ventilfunktionsstörungen angesehen. In der Literatur beschriebene in-vitro Modelle erfassen nur initiale Phasen der Zelladhäsion und Biofilmbildung. Materialschäden durch langfristige Biofilmbesiedelung, wie sie an explantierten Shuntventilen beobachtet werden, können nicht simuliert werden. Ziel der Studie war die Entwicklung eines in-vitro Modells, das eine langfristige Besiedelung von Silikonoberfächen durch Candida Biofilme ermöglicht.
Methoden: Candida albicans Spezies wurden von explantierten Shuntventilen isoliert und gemeinsam mit Silikonplättchen in RPMI Nährmedium unter in-vitro Bedingungen für 8 Wochen inkubiert. Die Biofilmbildung und Auswirkungen auf das Material wurden mittels Rasterelektronenmikroskopie und Dünnschliffmikroskopie mit Kristallviolettfärbung analysiert.
Ergebnisse: Nach initialen Ablösungsphasen konnte eine konstante mikrobielle Besiedelung der Silikonplättchen für 8 Wochen erreicht werden. Die gebildeten Biofilmstrukturen zeigten elektronenmikroskopische Ähnlichkeit mit in-vivo Candida Biofilmen. In der Dünschliffmikroskopie konnten Hinweise auf beginnende Materialinfiltration identifiziert werden.
Schlussfolgerungen: Das entwickelte in-vitro Modell ermöglicht eine permanente mikrobielle Besiedelung von Silikonoberflächen durch Candida albicans Biofilme. Das Modell scheint für die Simulation von Langzeitschäden an Kunststoffmaterialien durch Candida Biofilme geeignet und kann zur Entwicklung biofilmresistenter Prothesenmaterialien beitragen.