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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Management pharyngealer Komplikationen nach HWS-Eingriffen

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas Gerstner - Klinik für HNO-Heilkunde/Chirurgie, Bonn
  • Sabine Keiner - Klinik für HNO-Heilkunde/Chirurgie, Bonn
  • Matthias Kühnemund - Klinik für HNO-Heilkunde/Chirurgie, Bonn
  • Friedrich Bootz - Klinik für HNO-Heilkunde/Chirurgie, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod014

doi: 10.3205/11hnod014, urn:nbn:de:0183-11hnod0140

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Gerstner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Operationen der Halswirbelsäule, v.a. durch Neurochirurgen, erfordern eine Vielzahl verschiedener Metallimplantate ein, um den unterschiedlichen Anforderungen an eine Osteosynthese gerecht zu werden. Hierzu wird meist ein anteriorer Zugang mit Mobilisation des Pharynxschlauchs zur Gegenseite gewählt, wobei Komplikationen, v.a Fisteln des Pharynx, entstehen können. In der Literatur finden sich hierüber bisher jedoch keine Berichte.

Material und Methoden: Wir haben die Revisionseingriffe an unserer Klinik bei Patienten mit Pharynxfisteln im Zeitraum von 2003 bis 2010 retrospektiv untersucht und die Krankengeschichten aufgearbeitet.

Ergebnisse: Im Zeitraum von 2003 bis 2010 wurden bei 5 Patienten Eingriffe am Pharynx vorgenommen, nachdem bei ihnen eine Versteifung der HWS über ein oder mehrere Segmente mit Metallimplantaten vorgenommen worden war. Jeweils auf der Seite des Zugangs (3x rechts, 1x links) bestand eine Pharynxperforation, davon in 4 Fällen als pharyngokutane Fistel. Ein erfolgreicher Verschluß der Perforation war in 4 Fällen trotz liegenden Metallimplantats möglich, indem ein dicker Weichgewebsmantel als lokaler oder gestielter Lappen zwischen den Pharynxschlauch und die HWS geschwenkt wurde. Im letzten Fall mit einem Metallimplantat über mehrere Segmente war jedoch auch durch Einsatz eines mikrovaskulär reanastomosierten Transplantates kein Verschluß der Pharynxfistel möglich mit konsekutiv letalem Ausgang.

Schlussfolgerung: Pharynxfisteln nach HWS-Eingriffen mit Metallimplantaten sind eine wenn auch seltene, so dennoch ernst zu nehmende Komplikation. Eine erfolgreiche Behandlung ist nach unserer Erfahrung nur möglich, wenn ausreichend Weichgewebe zwischen Pharynxschlauch und HWS interponiert werden kann.