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Das Choristom als seltene Gewebsheterotypie des Larynx
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Ein 66-jähriger Patient stellte sich mit zunehmender Heiserkeit und vermehrter Schleimproduktion in unserer Klinik vor. Bei der indirekten Laryngoskopie zeigte sich eine deutliche Auftreibung der rechten Taschenfalte mit Rötung ohne Epitheldefekt, die Stimmlippenbeweglichkeit war beidseits regelrecht. Im Rahmen der mikrolaryngoskopischen Untersuchung wurde der Taschenfaltenbefund per CO2-Laser abgetragen. Makroskopisch zeigte sich eine lipomatöse Struktur. Pathohistologisch konnte das Gewebe als Choristom mit einer Drüsenheterotopie im Fett-/Bindegewebe der Taschenfalte eingestuft werden. Der postoperative Verlauf war komplikationslos. Differentialdiagnostisch kommen als Verursacher einer Heiserkeit, bei entsprechender tumoröser Veränderung im Larynx, verschiedene maligne und benigne epitheliale, mesenchymale, hämatopoetische und entzündliche Geschehen in frage. Deshalb sollte bei unklaren Larnyxbefunden immer eine mikrolaryngoskopische Abklärung mit entsprechender Gewebegewinnung erfolgen. Der Befund einer benignen Gewebsheterotopie, im Sinne eines Choristoms ist dabei nicht häufig, sollte aber als Differentialdiagnose einer seltenen Larynxpathologie mit berücksichtigt werden.