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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Freiliegender Truncus brachiocephalicus – eine seltene Komplikation nach Dilatationstracheotomie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Ariane Buchal - HNO Helios Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow
  • Michael Sachs - HNO Helios Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow
  • Uli-Rüdiger Jahn - Anästhesie Helios Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow
  • Thomas Schrom - HNO Helios Klinkum Bad Saarow, Bad Saarow

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod010

doi: 10.3205/11hnod010, urn:nbn:de:0183-11hnod0100

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Buchal et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Perkutane Dilatationstracheotomien gewinnen in der Versorgung von Intensivpatienten zunehmend an Bedeutung. Im Vergleich zur plastischen Tracheostomie stellt die Dilatationstracheotomie eine schnelle, kostengünstige und einfach reversible Methode dar. Zur Vermeidung von schwerwiegenden Komplikationen sind Kontraindikationen wie schlecht zu palpierende anatomische Landmarken, ein Sternum-Schildknorpel-Abstand unter 3 cm, anatomische Anomalien, Gerinnungsstörungen oder Notfallsituationen dringend zu beachten.

Kasuistik: Wir berichten über eine 74-jährige Patientin, die aufgrund von postoperativen Komplikationen nach einer Bauchaorttenaneurysma-OP auf der Intensivstation zunächst mit einer Dilatationstracheotomie versorgt wurde. Aufgrund einer Kanülendislokation mit fehlgeschlagener Rekanülierung erfolgte die Umwandlung in ein plastisches Tracheostoma. Wir sahen eine adipöse Patientin mit kurzem Hals und schwer zu palpierenden anatomischen Strukturen. Durch zahlreiche Gefäßoperationen lagen Anomalien im Verlauf der thorakalen und abdominellen Gefäße vor. Intraoperativ zeigte sich ein großer Defekt der Tracheaseitenwand unterhalb der 5. Knorpelspange. Direkt unterhalb der Punktionsstelle zeigte sich ein freiliegender, intakter Truncus brachiocephalicus. Sowohl der Truncus brachiocephalicus als auch die Punktionsstelle wurde durch einen prälaryngealen Muskellappen gedeckt und das plastische Tracheostoma wurde zwischen 2. und 3. Knorpelspange angelegt. Der postoperative Heilungsverlauf war komplikationslos.

Schlussfolgerung: Die Dilatationstracheotomie gehört heute zu den Standardprozeduren auf Intensivstationen. Um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden, sollten jedoch die Kontraindikationen genauestens beachtet werden.