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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Risikoabschätzung laryngealer Intubationsschäden anhand anatomischer Scores

Meeting Abstract

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  • corresponding author Arne Böttcher - HNO-Uniklinik „Otto Körner“ Rostock, Rostock
  • Steffen Dommerich - HNO-Uniklinikum „Otto Körner“ Rostock, Rostock
  • Burkhard Kramp - HNO-Uniklinikum „Otto Körner“ Rostock, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod009

doi: 10.3205/11hnod009, urn:nbn:de:0183-11hnod0095

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Böttcher et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Durch Intubation hervorgerufene Beschwerden wie Dysphagie, Dysphonie oder laryngeales Fremdkörpergefühl gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen von Intubationsnarkosen. Um eine simple Methode der Risikoabschätzung des Auftretens dieser Beschwerden zu finden, untersuchten wir die Korrelationen zwischen einfach zu bestimmenden anatomischen Scores und der Schwere von Intubationsschäden.

Material und Methoden: Wir untersuchten präoperativ lupenlaryngo-stroboskopisch 50 Patienten mit Ohreingriffen, Parotis-OP’s oder äußeren Hals-OP’s auf einen unauffälligen Glottisbefund. Anschließend wurden anamnestische Befragungen durchgeführt und die Scores bestimmt. 24 Stunden postoperativ wurden die Patienten bezüglich Beschwerden befragt und eine erneute Stroboskopie durchgeführt. Um einen Zusammenhang bzw. Vorhersagbarkeit zwischen den klinischen Scores und den anamnestischen Angaben mit dem Stroboskopiebefund herzustellen wurden Korrelationsanalysen durchgeführt.

Ergebnisse: Von den 50 untersuchten Patienten gaben die Wenigsten Beschwerden wie Dysphonie, Dysphagie oder laryngeales Fremdkörpergefühl an. Jedoch konnte bei ca. 60% der Patienten ein stroboskopisch fassbarer Glottisschaden festgestellt werden (Hämatom, verminderte/aufgehobene Randkantenverschiebung). Diese Veränderungen korrelierten am besten mit der Dauer des Eingriffs und den präsentierten Scores.

Schlussfolgerung: Moderne Intubationsnarkosen besitzen eine sehr geringe laryngeale Komplikationsrate und sind für den Patienten gut tolerabel. Es zeigte sich eine gute Abschätzbarkeit von stroboskopisch fassbaren Intubationsschäden anhand der Intubationsdauer und den präsentierten Scores. Eine entsprechende präoperative Aufklärung des Patienten wäre empfehlenswert.