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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Eine neue Methode zur Generierung von HLA-DR-Epitop-maskiertem Knorpelersatzgewebe

Meeting Abstract

  • corresponding author Antje Technau - Univ. HNO-Klinik, Würzburg, Deutschland
  • Katrin Froelich - Univ. HNO-Klinik, Würzburg, Deutschland
  • Rudolf Hagen - Univ. HNO-Klinik, Würzburg, Deutschland
  • Norbert Kleinsasser - Univ. HNO-Klinik, Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod726

doi: 10.3205/10hnod726, urn:nbn:de:0183-10hnod7269

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Technau et al.
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Gliederung

Text

Allogene Transplantate rufen durch mit dem Empfängergewebe inkompatible HLA-Epitope die Graft-versus-Host-Disease hervor. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde daher untersucht, ob die immunogenen HLA-Epitope auf dem Zielgewebe durch Beschichtung mit patienteneigenem Material maskiert werden können.

Knorpelgewebe wurde durch Kollagenase P-Verdau oberflächlich dezellularisiert, um so ein natürliches Trägermaterial zu erhalten. Dieses wurde danach mit dem rotfluoreszierenden Zellmarker 1,1‘-Dioctadecyl-1-3,3,3‘,3‘-Tetra-methylindocarbo-cyaninperchlorat (DiI) markierten Fettstammzellen (adipose-derived stem cells=ADSC) beschichtet. Die Knorpelzellbildung wurde durch Zugabe von 10 ng/ml TGFβ-3 für bis zu 21 Tage induziert. Der Nachweis der Knorpelzellbildung erfolgte durch Alcianblaufärbung und durch Immunofluoreszenz mit den knorpelspezifischen Antikörpern anti-Kollagen II, anti-Sox 9 oder anti-Aggrecan. Die für die Gewebsabstoßung relevanten Oberflächenmarker HLA-A, HLA-B, HLA-C, HLA-G, HLA-DR und MHC II wurden durch RT-PCR nachgewiesen.

Es konnte erfolgreich allogenes Knorpelmaterial mit patienteneigenen ADSC beschichtet werden. Die Beschichtung mit ADSC bewirkte eine Maskierung des für die Gewebsabstoßung verantwortlichen Oberflächenepitops HLA-DR. Statt dessen wurde nun auf der ADSC-beschichteten Oberfläche der Knorpelkonstrukte das als immunsuppressiv bekannte, ADSC-spezifische Epitop HLA-G exprimiert.

Durch diese Beschichtungsmethode könnte Patienten Spenderknorpelmaterial, dessen immunogenen HLA-Epitope mit patienteneigenen Zellen maskiert wurden, transplantiert werden, ohne dass es zu Abstoßungsreaktionen kommen müsste. Eine Validierung dieser These im Tierversuch ist notwendig.