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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Das Apoptoseinhibitorprotein Survivin als Marker für eine schlechte Prognose bei Karzinomen der Glandula parotidea – eine Untersuchung an 171 Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Markus Stenner - HNO-Universitätsklinik Köln, Deutschland
  • Ariane Demgensky - HNO-Universitätsklinik Köln, Deutschland
  • Christoph Molls - HNO-Universitätsklinik Köln, Deutschland
  • Jens Peter Klussmann - HNO-Universitätsklinik Giessen und Marburg GmbH, Giessen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod702

doi: 10.3205/10hnod702, urn:nbn:de:0183-10hnod7021

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Stenner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bislang existieren keine molekularen Marker zur Prognose von Speicheldrüsenmalignomen. Jüngst konnte gezeigt werden, dass dem Apoptoseinhibitorprotein Survivin eine prognostische Bedeutung bei menschlichen Karzinomen zukommt. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen der Survivinexpression und dem Überleben von Patienten mit Speicheldrüsenkarzinomen.

Methoden: Die zytoplasmatische Expression von Survivin wurde mittels Immunhistochemie an 171 Parotiskarzinomen analysiert (83 Männer, 88 Frauen; Alter 10–88 Jahre; 12 histologische Subtypen). Es erfolgte eine uni- und multivariate Analyse der Expressionsmuster sowie von klinisch-pathologisch erhobenen Daten und Überlebensparametern.

Ergebnisse: In allen histologischen Subtypen konnte eine Survivinexpression in unterschiedlichem Ausmaß nachgewiesen werden. Die Expression war unabhängig von den klinisch-pathologischen Parametern Geschlecht, Alter, cTNM und pTNM (p>0,05). Nach Einteilung in zwei Expressionsgrade fand sich eine hohe Expression in 25% aller Karzinome. Im Gesamtkollektiv war eine hohe Survivinexpression sowohl mit einem signifikant schlechteren Gesamtüberleben (45% versus 62%, p=0,048) als auch mit einem signifikant schlechteren 5-Jahres rezidivfreien Überleben (31% versus 67%, p<0,0005) verbunden. In der multivariaten Analyse waren die Survivinexpression und das pM-Stadium die einzigen unabhängigen Variablen für ein signifikant schlechteres 5-Jahres rezidivfreies Überleben (p=0,001, p<0,0005).

Schlussfolgerungen: Durch den Zusammenhang der zytoplasmatischen Expression zu den Überlebensparametern könnte das Apoptoseinhibitorprotein Survivin zu einem zukunftsweisenden Marker in der Nachsorge, Prognose und gezielten Krebstherapie bei Patienten mit Speicheldrüsenkarzinomen werden.