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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Azinuszellkarzinom der Glandula parotidea bei einem Kind

Meeting Abstract

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  • corresponding author Antje Halbach - Städtisches Klinikum Dessau, Deutschland
  • Thomas Adamiak - Städtisches Klinikum Dessau, Deutschland
  • Jürgen Knolle - Städtisches Klinikum Dessau, Deutschland
  • Stephan Knipping - Städtisches Klinikum Dessau, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod679

doi: 10.3205/10hnod679, urn:nbn:de:0183-10hnod6799

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Halbach et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Speicheldrüsentumoren machen etwa 5% aller Neoplasien der Kopf-Hals-Region aus. Der Häufigkeitsgipfel liegt im 5.–7. Lebensjahrzehnt. Die meisten Speicheldrüsentumoren der Glandula parotidea sind benigne. Kinder sind selten betroffen, jedoch dominieren bei ihnen die malignen Tumoren.

Methode: Bei einem fünfzehnjährigen Jungen zeigte sich eine Raumforderung der rechten Glandula parotidea. Nach erfolgter Tumorexzision stellte sich histologisch ein epithelialer Speicheldrüsentumor ohne histologische Malignitätskriterien dar. Nach einem Jahr zeigte sich in der sonografischen Verlaufskontrolle erneut eine Raumforderung am rechten unteren Parotispol ohne klinische Malignitätskriterien. Wir führten eine laterale Parotidektomie rechts in Intubationsnakose durch.

Ergebnisse: In der histologischen Untersuchung zeigte sich die mikrozystische Variante eines Azinuszellkarzinoms der Glandula parotidea. Deswegen erfolgte eine totale Parotidektomie rechts unter vollständigem Fazialiserhalt sowie eine selektive Neck dissection. Bei unauffälligen Staging-Befunden in der Tumornachsorge wurde von einer adjuvanten Therapie abgesehen. Der Patient ist bisher beschwerde- und rezidivfrei.

Schlussfolgerung: Maligne Parotistumoren im Kindesalter, insbesondere Azinuszellkarzinome, stellen eine absolute Rarität dar. Im vorliegenden Fall konnte erst die immunhistochemische Aufarbeitung die definitive Diagnose erbringen. Therapie der Wahl ist die vollständige chirurgische Sanierung sowie eine engmaschige Tumordispensaire. Eine adjuvante Therapie ist bei Metastasierung zu diskutieren.