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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Genetische Polymorphismen im Endothelin-Rezeptor-A als Suszeptibilitätsfaktor für das Schlafapnoesyndrom

Meeting Abstract

  • corresponding author Dana Buck - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Charité Berlin, Deutschland
  • Konstanze Dieffenbach - Institut für Klinische Pharmakologie, Charité Berlin, Deutschland
  • Uwe Malzahn - Institut für Klinische Pharmakologie, Charité Berlin, Deutschland
  • Thomas Penzel - Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Charité Berlin, Deutschland
  • Ingo Fietze - Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Charité Berlin, Deutschland
  • Ivar Roots - Institut für Klinische Pharmakologie, Charité Berlin, Deutschland
  • Matthias Hölzl - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Charité Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod657

doi: 10.3205/10hnod657, urn:nbn:de:0183-10hnod6577

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Buck et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) tritt häufig im Zusammenhang mit Übergewicht, kraniofazialen Veränderungen, kardiovaskulären Erkrankungen und gestörten Atemkontrollmechanismen auf. Vor allem kraniofaziale Veränderungen, Pathologien im Herz-Kreislaufsystem und eine gestörte Atmungsregulation zeigten sich bei Mäusen, deren Endothelinsystem genetisch modifiziert war. Das spezifische Zusammenspiel der drei Endothelin-Isoformen (Endothelin-1, -2, -3) und den zwei Rezeptoren (Endothelin-Rezeptor-A und -B) kann über die Regulation des Gefäßtonus zu kardiovaskulären Pathologien beim Menschen führen. Diese Zusammenhänge bildeten die Grundlage für die Vermutung, dass Polymorphismen im Endothelin-Rezeptor-A- (EDNRA)-Gen Einfluss auf den Schweregrad des OSAS haben können.

Methoden: 400 Patienten aus unserem Schlaflabor, älter als 18 Jahre, von kaukasischer Herkunft und ein mithilfe der Polysomnographie gesichertes OSAS (AHI>5/h, zentrale Apnoen <10%) wurden in die Studie eingeschlossen. Die Genotypisierung der selektierten EDNRA-Polymorphismen E335E, H323H, G-231A und C+70G erfolgte mittels Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR), Restriktions-Fragmentlängen-Polymorphismus und Real-Time-PCR.

Ergebnisse: Das mutierte Allel von G-231A zeigte einen protektiven Effekt für das Auftreten von OSAS (p=0.053, OR 0.53). Das gleichzeitige Vorliegen der Parameter männliches Geschlecht (p=0.02) und Übergewicht (BMI>25kg/m²; p<0.001) steigert das Risiko für das Auftreten von OSAS.

Schlussfolgerung: Das Schlafapnoesyndrom ist ein polyätiologisches Krankheitsbild und erfordert daher eine komplexe genetische Untersuchung. Der protektive Faktor des mutierten G-231A-Allels sollte dabei spezifischer untersucht werden.