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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Maligne Schleimhautmelanome der Schädelbasis und der Nasenhaupthöhle: 2 Fallberichte

Meeting Abstract

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  • corresponding author Patricia Trümper - HNO Klinik Kassel, Deutschland
  • Ellen Kostka - HNO Klinik Kassel, Deutschland
  • Vasileios Bezas - HNO Klinik Kassel, Deutschland
  • Ulrike Bockmühl - HNO Klinik Kassel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod645

doi: 10.3205/10hnod645, urn:nbn:de:0183-10hnod6456

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Trümper et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Maligne Melanome der nasalen Schleimhaut stellen ca. 1% der Malignome dieser Region dar. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt nur ca. 20%. Die Wirksamkeit adjuvanter Therapiemodalitäten wie Interferon, Chemo- und Radiotherapien wird kontrovers diskutiert.

Material: Wir berichten über 2 Patienten mit malignen Schleimhautmelanomen im Bereich der vorderen Schädelbasis (A) bzw. an der unteren Nasenmuschel (B).

Ergebnisse: Die Tumorklassifikation der Melanome war pT4 (A) und pT1 (B). Bei beiden Patienten erfolgte eine endonasale mikro-endoskopische Tumorresektion mit Resektion der Frontobasis bzw. medialer Maxillektomie und es konnten histologisch R0-Resektionen erreicht werden. Deshalb schloss sich zunächst keine adjuvante Therapie an. In beiden Fällen kann es nach 6 (A) bzw. 3 Monaten (B) zu Lokalrezidiven mit intrazerebraler Tumoraussaat (A) bzw. retromaxillärer, periorbitaler sowie frontobasaler Infiltration (B) und multilokulärer Fernmetastasierung. Interdisziplinär wurde für beide Patienten ein palliatives Therapiekonzept mit nochmaliger palliativer endonasaler Tumorresektion ohne Exenteratio orbitae entschieden. Additiv erfolgte eine lokale kombinierte Radiochemotherapie mit Cisplatin (1x wöchentlich) und einer Gesamtdosis von 60 Gy. Nachfolgend schloss sich eine Monotherapie mit Dacarbazin (alle 3–4 Wochen) an. Patient A verstarb nach 9 Monaten, bei Patient B war kein weiterer lokaler Tumorprogress festzustellen. Die Metastasen in Leber, Skelett und Lunge blieben anhaltend asymptomatisch.

Fazit: Die radikale Operation ist die Therapie der ersten Wahl bei malignen Melanomen, auch im Bereich der Mukosa. Bei der schlechten Prognose und diffiziler Lokalisation sollten mutilierende Operationen im Hinblick auf die Erhaltung der Lebensqualität vermieden werden.