gms | German Medical Science

81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Riech- und Schmeckvermögen von Mammakarzinompatientinnen

Meeting Abstract

  • corresponding author Silke Steinbach-Hundt - HNO-Klinik, Marburg, Deutschland
  • Sabina Berktold - Frauenklinik, TU München, Deutschland
  • Christina Böhner - Frauenklinik, TU München, Deutschland
  • Petra Heinrich - Medizinische Statistik und Epidemiologie, TU München, Deutschland
  • Thomas Zahnert - HNO-Klinik, TU Dresden, Deutschland
  • Nadia Harbeck - Frauenklinik, TU München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod637

doi: 10.3205/10hnod637, urn:nbn:de:0183-10hnod6377

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Steinbach-Hundt et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Tumorpatienten klagen häufig über einen abnormen Gewichtsverlust. Dieser könnte durch den hohen Stoffwechselumsatz bei einer Tumorerkrankung oder durch ein eingeschränktes Riech-/Schmeckvermögen bedingt sein. Insofern wurde das Riech/Schmeckvermögen rein von Mammakarzinompatientinnen untersucht, um geschlechts/tumorspezifische Unterschiede auszuschließen.

Methode: Das Riech-/Schmeckvermögen von 69 Mammakarzinompatientinnen wurde mittels validierter Tests (Sniffin Sticks, Schmeckstreifen) untersucht.

Ergebnis: Verglichen mit den Normdaten zeigte sich bei den Mammakarzinompatientinnen kein unterschiedlicher Wert in der Schwellenbestimmung, die Werte für die Identifikation und Diskrimination waren signifikant besser bei den Patientinnen. Bezüglich des Schmeckvermögens hatten die Patientinnen lediglich bei der Qualität sauer auf der linken Zungenseite einen signifikant schlechteren Wert, die Werte für die Qualitäten süß, salzig und bitter ergaben keinen Unterschied zu den Normdaten.

Eine Zunahme des T-Stadiums/der Tumorgröße war assoziiert mit einer signifikanten Abnahme des Riech-, nicht jedoch des Schmeckvermögens. Unterschiedliche histologische Typen oder Graduierungen des Tumors, ein unterschiedlicher Resektionsstatus oder eine Metastasierung als auch der Östrogen oder Progesteron-Rezeptorstatus wirkten sich nicht auf das Riech-/Schmeckvermögen aus. Für den Her2-Status zeigte sich eine signifikante Korrelation zur Schmeckqualität bitter, nicht jedoch zum Riechvermögen.

Schlussfolgerung: Das Riech-/Schmeckvermögen von Mammakarzinompatientinnen scheint gegenüber Normdaten nicht substantiell verändert. Allerdings verschlechtert sich das Riechvermögen mit zunehmender Tumorgröße, worüber Patientinnen informiert werden sollten.