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Analgetika-Intoleranz – eine unterschätzte Krankheit? Das Bielefelder Konzept in Diagnostik und Therapie
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Chronische Sinusitis, Polyposis nasi und Asthma bronchiale sind chronisch-entzündliche Atemwegserkrankungen mit erheblicher volkswirtschaftlicher Bedeutung. Eine wichtige Differenzialdiagnose ist die Analgetika-Intoleranz (AI), die typischerweise durch rezidivierende Polyposis nasi, Asthma bronchiale und Analgetikaunverträglichkeit gekennzeichnet ist. Sie beruht auf Dysbalancen im Arachidonsäure-Metabolismus, die durch die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) verstärkt werden können. Bis heute sind in der Diagnostik der AI Anamnese und Provokationstests etabliert. Die Methoden der nasalen, bronchialen und oralen Provokationstests sind aufwendig und für die Patienten meist unangenehm und risikobehaftet. Ergänzend können Invitro-Verfahren mit funktionellen Zelltestungen (Analgetika-Intoleranz-Test, AIT) zur Diagnosesicherung herangezogen werden und werden im Beitrag bewertet und ausführlich dargestellt. Therapeutisch ist eine adaptive Desaktivierungsbehandlung gegen Azetylsalizylsäure die einzige kausale Behandlungsmöglichkeit und neben antiinflammatorischen und operativen Behandlungsoptionen die Therapie der Wahl. Hier stellen wir unser Konzept in Diagnostik und Therapie als Algorithmus vor.