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Beurteilung von Nasennebenhöhlen-CT Scans bei Transplantatempfängern
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Hintergrund: Organtransplantationen sind immer mit einer lebenslangen Immunsuppression verbunden. Vor der Transplantation wird daher zum Ausschluss potentieller Infektionsherde unter Anderem ein Nasennebenhöhlen-CT veranlasst. Bei einem pathologischen CT Befund wird zumeist eine FESS durchgeführt, obwohl häufig keine klinische Sinusitis-Symptomatik vorliegt. Dies geschieht ausschließlich um post Transplantationem keine akute Exacerbation einer Sinusitis zu riskieren. Das heißt, es wird eine Operation bei Hochrisikopatienten durchgeführt, deren Indikation nicht eindeutig ist.
Material und Methode: Nasennebenhöhlen-CTs von 173 Transplantationspatienten der Universitätsklinik Graz (2003–2009) wurden retrospektiv mit dem Lund-MacKay Schema beurteilt. Davon waren 144 CTs vor, 29 CTs nach der Transplantation durchgeführt worden. Klinische Zeichen oder Diagnose einer Sinusitis wurden den Patientenakten entnommen.
Resultate: Der Großteil der potentiellen Transplantatempfänger( 80,7%) hatte keine Sinusitis. Im Gegensatz dazu zeigten jedoch nur 36% dieser Patienten ein unauffälliges NNH-CT. Bei NNH-gesunden waren einseitige Verschattungen im CT am häufigsten (44,3%; P<0,05), bei Patienten mit Sinusitis beidseitige Verschattungen am häufigsten (57,1%; P<0,001).
Fazit: NNH-CT und klinische Symptomatik einer Sinusitis divergieren bei Transplantationspatienten sehr stark. Derzeit wird eine FESS bei pathologischem NNH-CT indiziert um ein durch die Immunsuppression erhöhtes Exacerbationsrisiko zu reduzieren.
Eine prospektive randomisierte klinische Studie bei potentiellen Transplantationspatienten mit pathologischem NNH-CT, aber ohne klinische Symptomatik soll zeigen, wann eine präventive FESS tatsächlich indiziert ist.