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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Strukturelle Veränderungen der Glykokalyx bei der chronischen Rhinosinusitis und Polyposis nasi

Meeting Abstract

  • corresponding author Hendrik Graefe - Univ.-HNO Lübeck, Deutschland
  • Christina Crusius - Univ.-HNO Lübeck, Deutschland
  • Niels Röckendorf - Forschungszentrum Borstel, Deutschland
  • Barbara Wollenberg - Univ.-HNO Lübeck, Deutschland
  • Jens E. Meyer - Univ.-HNO Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod578

doi: 10.3205/10hnod578, urn:nbn:de:0183-10hnod5780

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Graefe et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eukaryontische Zellen besitzen auf ihrer Oberfläche eine Glykokalyx. Diese besteht aus einem dichten Mantel vielfältiger Oligosaccharidstrukturen, die vernetzt sind und in die extrazelluläre Flüssigkeiten ragen. Die zentrale Rolle der Glykokalyx bei zellulären Erkennungs- und Kommunikationsprozessen, bis hin zu Autoimmunerkrankungen, Krebs, AIDS und bakteriellen Infektionen, sind belegt. Ihre Rolle und strukturelle Veränderungen bei der Entstehung der chronischen Rhinosinusitis (CRS) und der Polyposis nasi et sinuum (PN) wurde bis heute nicht untersucht.

Methoden: Während NNH-Operationen bei Patienten mit CRS und PN wurden Proben des Epithels ohne eine vorherige Berührung vorsichtig entnommen und nach einer Osmiumfärbung die Glykokalyx elektronenmikroskopisch untersucht. Das Epithel gesunder Patienten, das während einer Septumplastik gewonnen wurde, galt als Referenz.

Ergebnisse: Das Epithel der Polypen als auch der Nasenschleimhaut ist mit einer Glykokalyx bekleidet, Zilien tragen keine Glykokalyx. Die Auswertung ergab bisher, dass die Ausbildung der Glykokalyx bei gesunder Nasenschleimhaut, Schleimhaut der CRS-Patienten und Polypengewebe unterschiedlich ist. Wir konnten zeigen, dass die Glykokalyx bei Polypen deutlich weniger exprimiert ist als bei den beiden Kontrollgruppen. Die Expression auf der gesunden Schleimhaut und dem Gewebe der CRS-Patienten unterschied sich nicht.

Schlussfolgerungen: Anhand der von uns erhobenen Daten zeigt sich, dass die Glykokalyx bei der Entstehung von CRS wohl keine Rolle spielt, bei der Entstehung von Polyposis nasi et sinuum aber eine Rolle spielen könnte. Um genauere Aussagen zu treffen, ist es jedoch nötig, weitere Untersuchungen zur Subspezifizierung der Glykokalyx durchzuführen.