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Die modifizierte Vierhandtechnik in der transnasalen Chirurgie mit einem Endoskop-Manipulator-System (EMS)
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Durch das Führen des Endoskops mit der nicht-dominanten Hand des Operateurs besteht bei der FESS ein mögliches ergonomisches Defizit. Mit dieser Arbeit soll ein System vorgestellt werden, welches in der Lage ist, das Endoskop bei geringster Platzbeanspruchung mittels mechatronischer Steuerung unabhängig von der Hand des Operateurs zu führen.
Methoden: Es wurde ein Endoskopmanipulator entwickelt, welcher in der Lage ist, das Endoskop mittels Schienensystem aufzunehmen und durch unabhängige Stellmotoren in allen 3 Achsen zu bewegen. Das System kann mittels Maquet-Schiene am OP-Tisch befestigt werden und wird vorerst per joystickbasierter Fernsteuerung geführt. Im Rahmen eines Modellversuchs und erster Patientenanwendungen wurde das System evaluiert.
Ergebnisse: Das EMS konnte erfolgreich am Modell angewendet werden. Die klinischen Anforderungen wie korrektes Ansteuern von Landmarken und synchrone bimanuelle Instrumentation wurden erfüllt. Das System konnte ebenfalls komplikationslos im ersten Patientenversuch eingesetzt werden. Eine Gefährdung durch unbeabsichtigte Bewegungen zeigte sich nicht.
Diskussion: Das EMS ist geeignet um im Rahmen der FESS die Führung des Endoskops zu übernehmen. Durch die Anwendung von moderner HD-Videotechnologie ergibt sich durch das höhere Gewicht der Kamera ein zusätzl. Nachteil für den Operateur, der durch das EMS aufgehoben wird. Zusätzlich ist bimanuelles Instrumentieren wie bei der mikroskopischen OP-Technik möglich. Von Nachteil ist bisher die Fernsteuerung durch eine zusätzliche Person im OP. Als Lösung kommen jedoch eine Fußsteuerung oder im Idealfall eine navigationsgestützte automatische Endoskopnachführung in Frage, sodass hier in Zukunft das EMS autark stärker eingebunden werden könnte.